Vorsitzender Michael Neuberger zeichnet beim Adventskonzert treue Sänger aus (von links): Seit 20 Jahren verstärken Annemone Noe und Maria Rupp den Chor. Für zehnjährige Mitgliedschaft überreicht er Ursula Pengel und Viktor Müller ein Präsent. Den Jubilaren gratuliert auch Gemeindereferentin Monika Ptrillwitz (rechts). Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

St. Johann: Besucher erleben wunderbaren Chorgesang in der katholischen Kirche

Der katholische Kirchenchor St. Johann und seine Gastsänger vermittelten beim Adventskonzert ihre große Freude am Gesang. Vier Mitglieder wurden für langjähriges Singen geehrt.

Von Petra Haubold

Sulz. Der katholische Kirchenchor eröffnete den Reigen der Adventskonzerte. Schöne Stimmen, solistisch und im Chor, und die Orgel harmonierten in der Kirche St. Johann. Die Besucher erlebten einen ebenso großartigen wie von tiefer Freude und Leidenschaft getragenen Chorgesang.

Ihr Adventskonzert mit Werken von Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach bis hin zu Hugo Wolf und David Willcocks hatten der Kirchenchor und einige Gastsänger der Bauder-Kantorei und dem Theresienchor Trossingen so sorgfältig vorbereitet, dass es zu einem kurzweiligen Genuss geriet.

Groß war die Zahl der Zuhörer, die sich am Sonntagabend auf den gut gefüllten Kirchenbänken einfanden, um das reizvolle Programm an Vokalwerken und besinnlichen Texten unter der Leitung von Edgar Blaas zu erleben. Das Publikum spendete den wunderbar dargebotenen Chorwerken am Ende begeisterten Applaus.

Zu Beginn bestach die stimmungsvolle Kantate "Machet die Tore weit" aus der Feder von Andreas Hammerschmidt mit geschlossenem Chorklang und reinen Harmonien. Der dreistimmig gesungene Satz "Einfach zu hören, was Gott in dir spricht" kam mit einer erstaunlichen Klangfülle daher. Mit der Arie "Wie lieblich ist der Boten Schritt" aus Händels Messias fügte Sopranistin Annette Blaas, begleitet von ihrem Mann auf der Orgel, hübsche Klangtupfer in das Konzert ein. Bachs Choralkantate "Wachet auf, ruft uns die Stimme" wurde unter dem präzisen Dirigat von Annette Blaas anschaulich vermittelt.

Von menschlichem Dunkel und der nahenden Hoffnung kündete der vierstimmige Chorsatz "In diesen dunklen Tagen", wobei die prächtigen Orgelimprovisationen von Edgar Blaas zwischen den einzelnen Strophen die von Herzlichkeit geprägte Bescheidenheit dieser Melodie aufs allerbeste unterstrich. Neben den Sopran-Soli blieb das von der Empore aus mit strahlendem Jubel vorgetragene "Gebet" aus den Mörike-Liedern wohl als besonderes Hörerlebnis in Erinnerung. Edgar Blaas an der Orgel bot der Sopranistin einen klangschönen Untergrund, auf dem sich ihre Stimme entfalten konnte.

Dass der Advent die Zeit der Sehnsucht und der Erwartung ist, verdeutlichte Gemeindereferentin Monika Prillwitz in besinnlichen Texten zwischen den Musikstücken. Wie immer waren bei dieser Einstimmung auf die Adventszeit auch die Zuhörer gefragt. Zum Kirchenlied "Macht hoch die Tür", passend platziert nach dem Bach-Choral "Auf, auf, die rechte Zeit ist hier", war die Gemeinde eingeladen. Dass die Besucher alle drei Strophen kräftig mitsangen, war wohl nicht zuletzt Ausdruck für die durch die Musik weit geöffneten Herzen. Mit der kunstvoll in Szene gesetzten Aufforderung "Siehe, ich stehe vor der Tür" setzte der Chor den Schlusspunkt.

Vorsitzender Michael Neuberger nutzte das Konzert, um engagierte Sänger auszuzeichnen. Über ein Geschenk freuten sich die langjährigen Chormitglieder Annemone Noe, Maria Rupp, Ursula Pengel und Viktor Müller. Der Chor brauche dringend Stimmenzuwachs, gerade in den seltenen Tenorstimmen, wünschte sich der Vorsitzende noch, bevor er die Gäste verabschiedete. Die Spenden kommen der Kirchenmusik an St. Johann zugute.

Weitere Informationen: Am 26. Dezember, 17 Uhr, wird der Chor im Rahmen eines Gottesdienstes zum zweiten Weihnachtsfeiertag die Pastoralmesse in F sowie die Weihnachtsmotette "Gottes Bote hat verkündt" von Christopher Tambling aufführen