Sie haben Großes vor (von links): Sabrina Glöckler von der Stadtverwaltung Sulz, Bürgermeister Gerd Hieber, Nicole Saile von "Offene Hände" aus Oberndorf, Hans-Ulrich Händel, Urs Thiel und Frank Börnard vom Arbeitskreis "Flucht und Asyl" Sulz Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

"LebensWert": Hans-Ulrich Händel möchte umliegende Kommunen und Initiativen vernetzen

Von Marcella Danner

Die Idee von Hans-Ulrich Händel klingt einleuchtend. Der Beauftragte für Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung bei der Stadtverwaltung Sulz möchte Initiativen und Kommunen auf regionaler Ebene vernetzen. So etwas gibt es bisher noch nicht. Damit könnte er ein Pilotprojekt im Land schaffen.

Sulz. Die Hilfsbereitschaft der Bürger ist groß. Viele Menschen betätigen sich ehrenamtlich, auch im Bereich der Flüchtlingsarbeit. Mit diesen Ressourcen muss jedoch pfleglich umgegangen werden, damit sie möglichst lange erhalten bleiben.

"Mach was draus!" am 12. Juli in der Stadthalle

"Wir dürfen als Stadt nicht nur reagieren, sondern müssen selbst aktiv werden", begründet Bürgermeister Gerd Hieber die Unterstützung der Verwaltung ihres neuen Mitarbeiters Hans-Ulrich Händel. Mit ihm sei in den Bereich des bürgerschaftliches Engagements noch mal neuer Schwung gekommen. "Mach was draus!" ist das Motto einer Veranstaltung am Dienstag, 12. Juli, in der Stadthalle, die Händel und seine Mitstreiter ins Leben rufen.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf der interkulturellen Begegnung. Das Bündeln von Ressourcen und der Austausch unter den ehrenamtlichen Initiativen, aber auch unter den Kommunen ist Händel ein Anliegen. Im Backsteinbau werden am 12. Juli Asyl-Arbeitskreise, Initiativen sowie Vereine ihre Arbeit präsentieren. Der VfR Sulz und die Volkstanzgruppe haben ihr Kommen bereits zugesagt.

Die geplante Vernetzung bezieht zudem die umliegenden Städte und Gemeinden ein. Vöhringen, Dornhan, Oberndorf, Epfendorf, Fluorn-Winzeln sowie der Landkreis Rottweil sollen mit ins Boot geholt werden. Erste Gespräche hat es bereits gegeben, berichtete Händel gestern Abend im Pressegespräch. Die Reaktionen seien bisher positiv.

Gegenseitiger Wissens- und Erfahrungstransfers

Durch gegenseitigen Wissens- und Erfahrungstransfers könnten die Akteure ihre neu gewonnen Erkenntnisse für ihre eigenständige Entwicklung vor Ort nutzen, so Händels Idee. Auch das Thema Fördermöglichkeiten für Initiativen und Kommunen wird beispielsweise angesprochen.

Neben der Präsentation (15 bis 17.30 Uhr) werden von 15.30 bis 17 Uhr verschiedene Workshops stattfinden. Vom Gemeindenetzwerk über die Allianz für Beteiligung bis hin zur Diakonie sollen Impulse gegeben werden.

Von 18 bis 20 Uhr ist ein Empfang mit Bürger-Talk geplant. Mit dabei wird Hannes Wezel vom Staatsministerium Baden-Württemberg sein. Wezel, so erzählte Händel, habe die Idee begeistert aufgegriffen.

Am Ende der Veranstaltung soll schließlich das regionale Bündnis für Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung "LebensWert" gegründet werden. Zunächst mit den Arbeitskreisen Flucht und Asyl, den Kommunen und dem Landkreis.

In einer zweiten Phase – bis 2018 – wird sich das Bündnis für weitere Initiativen, Vereine und Unternehmen öffnen. "Das ist ein längerer Prozess", betonte Hans-Ulrich Händel. Nur so sei die Nachhaltigkeit gewährleistet.

Einen Gesangs-Workshop gibt es am 12. Juli obendrein. Der "Chor der Nationen – Weltbürger Horb" mit Michael Grüber hat sich angesagt. Schließlich soll der Nachmittag auch Spaß machen.

45 000 Einwohner hat die Region, zwölf Gruppen mit vielen freiwilligen Engagierten im Bereich Flucht und Asyl und jede Menge Mandatsträger. Sie alle können diese Chance nutzen  Anmeldung bis zum 30. Juni bei Hans-Ulrich Händel, Telefon 07454/96 50 77 oder per E-Mail unter ulrich.haendel@sulz.de. Interessierte Bürger können am 12. Juli natürlich einfach so dazu kommen.