In der Elly-Heuss-Knapp-Schule haben Filmaufnahmen begonnen. Von links: Hans-Peter Sommer, die Moderatorinnen Debora Ruge und Melina Heizmann sowie Hermann Kipp Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Sulzer Wirtschaftsschüler drehen ein Video zum Kinderfest / Fächerübergreifendes Projekt startet

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Es ist ein Projekt zum 1225-Jahr-Jubiläum von Sulz: Schüler der Wirtschaftsklasse im ersten Jahr an der Elly-Heuss-Knapp-Schule drehen ein Video zum Neckar- und Kinderfest.

Die Stadt ist auf die Berufsschule zugegangen, und die macht, wie Christian Gronauer gestern bei einem Pressegespräch versicherte, gerne mit. Gespräche wurden auch mit Gertrud Teller, Leiterin des Kinder- und Jugendbüros, und dem Kultur- und Heimatverein geführt. "Wir sind schnell auf einen Nenner gekommen", sagte Gronauer.

Federführend bei dem Videodreh sind aber Hans-Peter Sommer, ehemaliger Berufsschullehrer in Sulz und mittlerweile seit zwei Jahren in Pension, sowie Hermann Kipp. Beide sind befreundet und passionierte "Filmer". Für Sommer ist es nicht der erste Film an der Elly-Heuss-Knapp-Schule. Er hat denn auch das Drehbuch geschrieben.

Angelika Lacher – sie unterrichtet das Fach berufspraktische Kompetenz –, Deutschlehrerin Julia Rasch und Gemeinschaftskundelehrerin Claudia Ronnenberg sind auf die Idee gekommen, das Videoprojekt fächerübergreifend auszuweiten.

Das Kinderfest steht unter dem Motto "Sulzer Geschichte, Sulzer Geschichten". Naheliegendes Projektthema war natürlich der Räuber Hannikel. Bei ihren Recherchen sind die Lehrerinnen auf das Buch "Räuberleben" des Schweizer Autors Lukas Hartmann gestoßen. Den Roman hat Angelika Lacher bereits gelesen. Er gebe eine gute Grundlage ab. Sie hat Hartmann angeschrieben und ihm mitgeteilt, dass sich die Wirtschaftsschüler mit dem Buch näher befassen wollten. Der Schriftsteller schrieb zurück: "Es ist ein schönes Schulprojekt"., fand er und interessierte sich für die Ergebnisse.

Claudia Ronnenberg hat unter anderem vor, die Örtlichkeiten, die im Buch erwähnt werden, aufzusuchen und eventuell eine Art Schnitzeljagd zu veranstalten. Einige Szenen sollen im Deutschunterricht nachgestellt und fotografiert werden. Noch sind allerdings die Rollen nicht verteilt. Die 16- bis 17-Jährigen der Wirtschaftsklasse müssen jetzt erst einmal lesen. Nach den Pfingstferien geht es dann richtig los mit der Hannikel-Recherche.

Derweil arbeiten Sommer und Kipp am Video. Die ersten Aufnahmen wurden bereits mit den Moderatorinnen Debora Ruge und Melina Heizmann gemacht. Sie kommentieren nicht nur die Szenen, sondern führen auch Interviews.

Im Zusammenhang mit dem Kinderfest geht es hier ebenfalls um Hannikel. Vorgesehen sind außerdem Filmaufnahmen in den Kindergärten und Schulen, die sich mit bestimmten Themen am traditionellen Montagsumzug beteiligen. Mit dabei sind die Kinder der Volkstanzgruppe. Filmisch begleitet wird auch der Aufbau des Festes auf dem Wöhrd. Das Video wird eine Länge von zehn bis 15 Minuten haben. "Die Drehzeit ist das Vielfache", sagte Sommer, "das ist in Hollywood nicht anders."

Ob der Film zum Kinderfest dann auch öffentlich gezeigt wird, steht noch nicht fest. Angedacht ist, ihn ins Youtube zu stellen. Auf jeden Fall wird es eine Präsentation des fächerübergreifenden Projekts über Hannikel in der Schule geben.