Der Musikverein präsentiert vielen aufmerksamen Zuhörern ein abwechslungsreiches Programm in der Glatter Kirche. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Musikverein Glatt feiert sein 90-jähriges Bestehen / Auftakt mit Festkonzert in der St.-Gallus-Kirche

Von Ingrid Vögele

Sulz-Glatt. 1925 gegründet, ist Musikverein Glatt einer der ältesten Vereine im Ort. Das Konzert am Samstag in der St.-Gallus-Kirche war Teil des Jubiläumsprogramms, das mit dem Sommerfest am 4.und 5. Juli seine Fortsetzung findet.

Jubiläen müssen gefeiert werden, deshalb hatten die Musiker vor der Kirche zum Sektempfang geladen, der gerne angenommen wurde. Im Kirchenraum empfing warmes Kerzenlicht die vielen Besucher, und ein großer Violinschlüssel aus Blumen lenkte den Blick auf den Chorraum. Aus ihm schwebte ganz zart, richtig unter die Haut gehend, das "Ave Verum" von Mozart. Einen besseren Einstieg hätte die Jugendkapelle unter der Leitung von Miriam Getzreiter nicht wählen können, einfach passend zu Zeit und Raum. Die "Barcarole" aus Hoffmanns Erzählungen leitete über zum "Halleluja" von Leonard Cohen. Ein satter Klangteppich im Sakralraum ließ die Jubelbotschaft förmlich spüren.

Ganz anders, nämlich kraftvoll und rockig kamen die Ausschnitte aus der Filmmusik zu "Tarzan" daher. Der Applaus am Ende signalisierte den Jungphonisten und ihrer Dirigentin Anerkennung und Lob, wofür sie sich mit der Zugabe "Nessaja" bedankten.

Aus ihren Reihen wurde Markus Rebmann verabschiedet, der die Jugendkapelle mit aufgebaut hatte. Mit einem strahlenden "Trumpet Voluntary" von J. Clarke spielte sich der Musikverein sofort in die Herzen der Lauschenden. Traditionelle Blasmusik, sehr fein vorgetragen, kennzeichnete eine Uraufführung. Der Jubiläumsmarsch "Gruß an Glatt", von Adalbert Deuringer komponiert, erklang in der neuen Bearbeitung von Deuringer jun. Exakt intoniert, sprang der Funke über. Langer Beifall bekundete das gemeinsame Bekenntnis zu schöner Blasmusik.

Recht lautmalerisch vernahm man "The Lion of Lucerne", das Aufbäumen des Löwen und dessen Tod nachempfindend in ganz leisem Ausschwingen. Einen weiteren Leckerbissen genossen die Gäste mit "Pachelbels Canon" von Fred Mills. Sehr eindringlich und in vollendeter Harmonie erlebte man die Themen in den einzelnen Instrumenten, die sich zu einem Ganzen zusammenfanden. "Belvedere", ein Konzertstück, leitete über zu Peter Maffays bekanntesten Liedern wie "Eiszeit", "Sonne in der Nacht" oder "Über sieben Brücken musst du gehen". Das Konzert mit seinem abwechslungsreichen Programm, immer dezent und unaufdringlich präsentiert von Magdalena Müller und Miriam Getzreiter moderiert, war sehr gut angekommen, wie der begeisterte Beifall zeigte, und gerne hörte man noch den Zugaben "Gabrielas Song" und "Eiszeit" zu.