Mit dem Kescher werden die Fische in den Eimer verfrachtet und anschließend im Neckar ausgesetzt. Foto: Fischereiverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Fischereiverein Fischingen vor 40 Jahren gegründet / Reinhold Schwind wird erster Vorsitzender

Der Fischereiverein Fischingen ist ins Schwabenalter gekommen. Der 40. Geburtstag wird am Wochenende 2. und 3. September gefeiert.

Sulz-Fischingen. Die Gründungsversammlung mit 17 Fischern fand am 14. März 1977 im Gasthaus zur Burg-Wehrstein statt. Das Fischwasser hatte damals Pfarrer Hubert Knaupp gepachtet. Dessen Pachtvertrag mit der Stadt Sulz lief noch bis Ende 1980. Wie es danach weitergehen sollte, war ungewiss. Die Fischinger befürchteten jedenfalls, dass das Fischwasser für sie verloren gehen könnte. Diese Gefahr erschien weniger groß, wenn ein Verein künftig Pächter würde.

Pfarrer Knaupp hatte die Versammlung eröffnet und dabei jedem Anwesenden eine Satzung ausgehändigt. Zum Vorsitzenden gewählt wurde Reinhold Schwind, Stellvertreter wurde Hubert Knaupp, Kassierer Hermann Speier, Gewässerwart Anton Hipp und Schriftführer Helmut Breisinger. Die ersten Amtshandlungen des Vorsitzenden waren, den Fischereiverein ins Vereinsregister eintragen zu lassen und den Beitritt zum Landesfischereiverband zu veranlassen.

Wegen der Fischwasserverpachtung führte der Vorstand Gespräche mit der Stadt Sulz. Pfarrer Knaupp hatte sich bereit erklärt, zu Gunsten des Vereins vorzeitig von seinem Vertrag zurückzutreten.

Der Fischereiverein hat einen 3,7 Kilometer langen Abschnitt des Neckars zwischen Kaltenbach-Steinbruch und Kläranlage von der Stadt gepachtet. Rund 40 Aktive zählt der Verein heute. Nachwuchsmangel gibt es nicht. Ende März 2011 ist die Jugendgruppe ins Leben gerufen worden. Ihr gehören heute zehn Jungen und ein Mädchen an. Die Jungfischer feierte im vergangenen Jahr ihr fünfjähriges Bestehen mit einem dreitägigen Fest.

"Wir brauchen einen starken Verein", freut sich Vorsitzender Timo Kreidler über die Jugendlichen. Das Problem aber ist: Dem Verein steht pro Saison nur eine begrenzte Zahl an Erlaubniskarten zur Verfügung. Weitere aktive Mitglieder könnten im Moment nicht aufgenommen werden, bedauert Kreidler.

Bei der jüngsten Hauptversammlung wurde jedoch für Fischer, die weniger angeln wollen, der "Tarif 6" eingeführt. Die Inhaber dieser Karte dürfen sechsmal in der Saison zum Angeln gehen. Entscheiden sich zwei Mitglieder für diese Variante, könnte ein weiterer Angler aufgenommen werden. Das wäre eine Lösung.

Mit der Qualität des Fischwassers sind die Vereinsmitglieder zufrieden. Überwiegend tummeln sich Bachforellen im Neckar, doch es kommen auch Aale, Äschen, Barben, Döbel, Rotaugen, Karpfen und sogar Hechte vor. Junge Bachforellen werden jedes Jahr an mehreren Stellen eingesetzt, sodass der Bestand gesichert ist. Der Kormoran ist natürlich ein Konkurrent und wird misstrauisch beobachtet. Dagegen haben sich die Fischer mit den Kajakfahrern abgefunden. "Wir kommen mit dem Kajakverleih gut aus", versichert Kreidler.

Die Fischer werten das Vereinsleben im Ort auf. Das hat der frühere Ortsvorsteher Karl-Heinz Steng bei der Feier zum 30-jährigen Bestehen betont. Die Mitglieder setzen sich nämlich auch für die Hege und Pflege des Gewässers ein und nehmen an der Landschaftsputzete teil.

Das 40-jährige Vereinsbestehen wird am Samstag und Sonntag, 2. und 3. September, auf den Hagenwiesen beim Feuerwehrgerätehaus gefeiert. Ein Höhepunkt wird das "Fischlerennen" sein. Start ist am Wehr, wo 1200 "Fischle" ins Wasser gelassen werden. Für Samstagabend sind im Festzelt Ehrungen vorgesehen. Für ein Rahmenprogramm unter anderem mit Kartfahren und Hüpfburg wird ebenfalls gesorgt.