In der Straße Im Krautland will die Straßenverkehrsbehörde vor einem Grundstück das Parken auf dem Gehweg erlauben. Die Ortschaftsverwaltung hat Widerspruch eingelegt. Foto: Steinmetz

"Im Krautland" in Holzhausen geht’s eng zu. Ortsvorsteher ist über die Genehmigung erbost und reicht Widerspruch ein.

Sulz-Holzhausen - Die Straße "Im Krautland", die direkt an der Ortsdurchfahrt abbiegt, ist schmal, sodass kaum zwei Fahrzeuge aneinander vorbeikommen. Und dort soll Gehwegparken erlaubt werden?

Ortsvorsteher Lutz Strobel ist "erbost". Er hat am 1. August davon erfahren, dass vor dem Grundstück "Im Krautland 3" das Parken unter Einbeziehung des Gehwegs für drei Stellplätze bereits genehmigt wurde und der Bauhof demnächst entsprechende Markierungszeichen anbringen soll. "In eine solche Entscheidung ist die Ortschaft maßgeblich miteinzubinden", schrieb er an die Untere Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt Rottweil, die das Gehwegparken "Im Krautland" genehmigt hat. Für ihn ist es nicht nur unverständlich, dass der Ortschaftsrat einfach ignoriert wurde. Diese Entscheidung sei auch "nach unserem Empfinden einseitig und ungerecht, da sie nur die Bewohner ›Im Krautland 3‹ bevorteilt". Der Ortschaftsrat sei der Meinung, dass der Hauseigentümer auf seinem Grundstück genug Platz habe, um Stellplätze anzulegen. "Dann wäre es seine saubere Geschichte", so Strobel.

Der Ortsvorsteher beruft sich dabei auf die Ergebnisse von zwei Verkehrsschauen, zuletzt im Dezember 2011. Parken in der engen Straße funktioniere nicht, betont er. Abgesehen davon, dass Rettungsfahrzeuge nicht durchkämen, würden vor allem auch ältere Menschen, die mit dem Rollator unterwegs seien, behindert. Strobel weist hierbei auf das naheliegende Altersheim Patmos hin. Auch für Müllabfuhr und Winterdienst würden Behinderungen entstehen.

Die Ortschaftsverwaltung hat nun einen formellen Einspruch gegen die Parkgenehmigung auf dem Gehweg eingereicht. Die Sulzer Ordnungsamtsleiterin Sabrina Glöckler hat diesen bereits an die Untere Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt weitergleitet. Dort würden die Einwände nochmals geprüft. Hinzu fügt die Sabrina Glöckler, dass aus Sicht der Stadtverwaltung der Antrag des Grundstücksbesitzers "sachlich und objektiv von der Unteren Straßenverkehrsbehörde entschieden" worden sei.

Die Einwände des Holzhauser Ortsvorstehers würden nun ebenfalls sachlich betrachtet und gewichtet. "Nach Rücksprache mit der Unteren Straßenverkehrsbehörde wird dennoch keine weitere Verkehrsschau stattfinden", teilt sie weiter mit. Aber genau dies verlangt Strobel nun, zumal auch Anlieger Widerspruch gegen die verkehrsrechtliche Anordnung eingelegt hätten. Es müsse ein Ortstermin mit der Straßenverkehrsbehörde, dem Ordnungsamt der Stadt sowie dem Ortschaftsrat und den Anliegern anberaumt werden, forderte er am Montag bei der Ortschaftsratssitzung.

Anwesend waren auch Anlieger "Im Krautland". Strobel ließ eine Diskussion jedoch nicht zu, zumal eine Bürgerfragestunde nicht auf der Tagesordnung stand. Er beschränkte sich darauf, den Sachverhalt darzustellen.

Weil zu wenig Parkplätze in der Straße vorhanden seien, habe man nach Lösungen gesucht, teilte auf Anfrage Hauptamtsleiter Hartmut Walter mit (Sabrina Glöckler ist noch im Urlaub). Er räumt gegenüber unserer Zeitung ein, dass es unterschiedliche Auffassungen gebe.