Die Schlossanlage ist ein Besuchermagnet, der für die Ortschaft aber auch Verkehrsprobleme mit sich bringt. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Rat diskutiert übers Parken in Glatt und sucht jetzt nach Lösungen / "Stationärer Blitzer" soll beantragt werden

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Glatt. Parken in Glatt ist ein Dauerthema. Ortschaftsrat Christoph Eisele, den das Thema schon seit Jahren beschäftigt, erinnerte daran: Im November vergangenen Jahres sei über die Verbesserung der Parksituation geredet worden. Bei der Sitzung am Donnerstag wollte er wissen, was gemacht worden sei – und löste damit eine längere Diskussion aus.

Eine Verbesserung stellte jedenfalls niemand im Gremium fest. Eisele monierte vor allem, dass Wohnwagen auf dem Parkplatz stehen. Dieser sei zum Campen aber nicht ausgewiesen, es fehlten die entsprechenden sanitären Anlagen. Öffentliche Toiletten gibt es zwar in Glatt, aber im Wasserschloss. Damit diese auch aufgesucht werden, sollten bereits am Parkplatz Schilder aufgestellt werden, meinte Armin Dechant.

Das Hauptproblem ist aber die Belastung durch die vielen parkenden Fahrzeuge an Sonn- und Feiertagen. Das dürfte jetzt an Pfingsten wieder besonders schlimm werden, zumal das Bogenschützenturnier der BIG Glatt stattfindet.

"Man muss gnadenlos verwarnen", forderte Ortsvorsteher Helmut Pfister. Darüber habe er bereits mit dem für Glatt zuständigen Gemeindevollzugsbediensteten gesprochen. Verwarnungen seien allerdings kein "Zuckerschlecken", räumte Pfister ein. Er selber habe deswegen schon einen anonymen Anruf bekommen. Eisele ging es aber nicht nur darum, dass Falschparken strenger geahndet wird. Die Verkehrsströme in Glatt müssten geleitet werden. Mehr Personal kommt dafür jedoch nicht in Frage: "Das ist nicht finanzierbar", stellte Pfister fest.

Die Ortschaftsrätinnen Liane Voll und Alexandra Burmeister drängten darauf, sich Gedanken darüber zu machen, wie man den Verkehr aus dem Ort herausbringen könnte, und dabei sollten auch Visionen erlaubt sein. Pfister gab es den Ratskollegen als Hausaufgabe mit auf den Heimweg: Sie sollen sich überlegen, wie das Parken und Verkehrsaufkommen so gesteuert werden kann, "dass die Gäste trotzdem kommen".

Einem Verkehrsleitsystem würde das Sulzer Ordnungsamt jedenfalls "grundsätzlich aufgeschlossen" gegenüberstehen, wie gestern auf Anfrage Leiterin Sabrina Glöckler bestätigte. "Nur halten sich die Besucher nicht an die Beschilderung. Jeder will so schnell wie möglich ins Schloss und parkt vor der Tür", fügte sie hinzu.

Bevor jedoch ein Leitsystem der Verkehrsschau vorgeschlagen werde, müsste eine Begehung des Ordnungsamts mit dem Ortschaftsrat anberaumt werden. Die Genehmigung sei Sache des Landratsamts Rottweil.

Ein Beschluss wurde zwar nicht zum ruhenden, dafür aber zum rasenden Verkehr gefasst. Der Ortschaftsrat war einstimmig dafür, dass für Glatt ein "stationärer Blitzer", wie in Hopfau schon geschehen, aufgestellt wird. Der mobilen Geschwindigkeitsanzeige der Stadt zufolge sei jeder zweite Fahrer im Ort zu schnell, meinte Christoph Eisele und fragte: "Welche Schlüsse zieht man daraus?"

Die stationäre Messanlage muss nach Auskunft von Ordnungsamtsleiterin Sabrina Glöckler beim Landratsamt beantragt werden. Der Sulzer Gemeinderat müsste sie zuvor befürworten.

Bei den jüngsten Geschwindigkeitskontrollen hielten sich in der Glatter Oberamtsstraße die Beanstandungen in Grenzen. Bei der Messung im Februar zwischen 10.30 und 13.30 Uhr seien von 188 Fahrzeugen sechs (3,2 Prozent) beanstandet worden, teilte Sabrina Glöckler mit.