Stein des Anstoßes: Ortsvorsteher Klaus-Peter Mühleck hat das Volksbank-Areal in Renfrizhausen gekauft. Foto: Steinmetz

Umstrittener Kauf des Volksbankgebäudes. Plakate und Schreiben in Mainacht in Renfrizhausen verteilt.

Sulz-Renfrizhausen - Mehrere Plakate sind in der 1. Mainacht in Renfrizhausen an verschiedenen Stellen, unter anderem an den Ortsausgängen, aufgehängt worden. In etlichen Briefkästen befand sich ein Schreiben, tituliert als "Bekanntmachungen".

Die Aktion Unbekannter richtete sich gegen Ortsvorsteher Klaus-Peter Mühleck, allerdings in einer Weise, die nichts mehr mit einem Maischerz zu tun hat. So sehen es Bürgermeister Gerd Hieber und Reiner Kimmich, stellvertretender Ortsvorsteher in Renfrizhausen, gleichermaßen.

Der Hintergrund ist der umstrittene Kauf des Volksbankgebäudes durch den Ortsvorsteher. Das anonym verfasste Schreiben enthält persönliche Anfeindungen und Unterstellungen. Es ist in einer Form verfasst, die, so Hieber, "unmenschlich" ist.

Für ihn ist damit eine Grenze überschritten worden. Das sei im höchsten Maße zu verurteilen und könne so nicht stehen bleiben. Deshalb müsse aus der Ortschaft ein Signal kommen.

Eine klare Stellung zu der Mainachtaktion bezog denn auch Reiner Kimmich: "Der Ortschaftsrat distanziert sich total davon. Damit haben wir nichts zu tun", betont er. Er habe auch keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte. Ihm und dem Gremium gehe es um eine sachliche Lösung des Problems. Da sah er sich schon auf einem guten Weg. Bei der Sitzung gestern Abend beriet das Gremium über den Rücktrittsantrag Mühlecks als Ortsvorsteher. Kimmich will die Bürger nun auffordern, Anfeindungen zu unterlassen. Das gehe nicht, egal wie die Stimmung sei.

Dies unterstreicht auch Hieber: Streit in einer Sache rechtfertige keine Hetzkampagne, zumal noch anonym. "Das ist feige", fügt er hinzu.

Hieber versichert, er stehe zu dem, was er in der Angelegenheit bisher gesagt habe. Über den Verkauf des Volksbankgebäudes müsse er nicht urteilen. Für ihn sei es wichtig zu beurteilen, ob eine kommunalrechtliche Verfehlung vorliege. "Das ist nicht der Fall", versichert Hieber.

Die Polizei ist eingeschaltet worden. Es habe Anzeige wegen einer Sachbeschädigung am Haus Mühleck gegeben, teilt der Oberndorfer Revierleiter Ulrich Effenberger mit. Zudem werde geprüft, ob wegen des Schreibens und Plakats weitere Straftatbestände – in Frage käme beispielsweise üble Nachrede – vorlägen.