Konzert: Cristina Haigis und Peter Hastedt musizieren auf dem Kirchberg

Sulz. Mit einem besonderen Konzert hat sich die Reihe "Kirchberger Klostermusik" aus der Sommerpause zurückgemeldet. Peter Hastedt und Cristina Haigis begeisterten mit Werken von Händel, Mozart, Bach, Franck und Haydn.

Die Interpreten entführten ihre Zuhörer in die Zeit des Barocks und der Romantik. Mit Arien von Giovanni Battista Pergolesi und Giacomo Puccini ging es auch in die italienische Liederwelt. Zahlreiche Besucher hatten sich zu dem stimmungsvollen Konzert in der gut gefüllten Johanniskirche eingefunden. Viel Applaus gab es für die festlichen Klänge.

David Bosch begrüßte die Musikfreunde. Die historische Orgel sei nicht ganz einfach zu spielen. Umso mehr freue es ihn, dass beide Künstler sich entgegen des Veranstaltungsplans kurzfristig auf das Wagnis eingelassen hätten, dieses Instrument zu bedienen, so der Kantor.

Eine Stunde lang faszinierte Peter Hastedt seine Zuhörer mit variantenreicher Orgelmusik. Das Programm, das sich die gebürtige Argentinierin Cristina Haigis ausgewählt hatte, war ohne Zweifel anspruchsvoll und setzte an eine geschulte Sopranstimme gewohnte Ohren voraus. Die Sopranistin startete das Konzert mit der seelenvollen Arie "As when the Dove laments her Love" aus Händels erster englischer Mini-Oper "Acis and Galatea". Orgel und Gesang harmonierten prächtig.

Unterbrochen von Händels kurzen Orgelsoli "Tune Nr. 1 und Sonata Nr. 1 für eine Spieluhr", ließ Cristina Haigis dessen fein gestrickte Opernmusik mit der Arie "Heart the seat of soft Delight" noch einmal transparent aufblühen. Bei "On a Ground" des englischen Barockkomponisten Arthur Phillips ließ Orgelsolist Hastedt ständig neue Farben auf seiner Orgel auftauchen und wieder versinken. Gelegenheit dazu gab ihm später noch einmal Johann Sebastian Bachs "Italienisches Konzert": Der erste Satz wirkte heiter-verspielt, doch Hastedts Virtuosität schenkte noch einen Schuss Lebensfreude dazu.

Eine schöne Abendstimmung durchflocht die Kirche bei Mozarts "Ave Verum". Mit Cesar Franck und seinem "Panis angelicus" zeigte Cristina Haigis bemerkenswerte Gewandtheit im Ziergesang. Tatsächlich wirkte das Lobpreislied im Wechsel mit der Orgel sehr stimmungsvoll. Puccinis Verehrung der Himmelskönigin "Salve Regina" und die Arie "Jerusalem" aus Mendelssohns Oratorium "Paulus" setzte die Sängerin ebenso gewandt und schön um, wie die mit einem unglaublichen Esprit behaftete Arie "Rejoice Greatly" aus Händels "Messias".

Spontaner, minutenlanger Beifall belohnte die beiden Künstler, die erst nach der geforderten Zugabe, einem sensiblen "Ave Maria", endgültig die Empore verlassen durften.