Klaus Schubert eröffnet die Ausstellung, im Vordergrund Klaus und Hans Paul Möller, die die Vernissage mit Texten und Liedern umrahmen. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: "Abschied gestalten"

Von Ingrid Vögele

Sulz-Renfrizhausen. Kein besserer Ort hätte für die Ausstellung "Abschied gestalten" gefunden werden können: In der ehemaligen Klosterkirche Bernstein konnten die Besucher Gedanken und Vorstellungen zum Thema entwickeln.

In der Vernissage am Wochenende wurden diese mehrsinnig angeregt durch Sehen, Befühlen, Hören und Sprechen. Die Kunstwerke sollen "durchschritten", die kunsthandwerklichen Arbeiten als Weg verstanden werden, auf dem man begleitet wird, so stellte Klaus Schubert die Idee und das Angebot des Netzwerks "Abschied gestalten" vor.

Es ist deren erste öffentliche Präsentation. Teilweise wird Friedhofskultur vorgestellt, mehr aber Objekte, die dem eigenen Erinnern zu Hause dienen. Schubert selbst ist als erfahrener Trauerbegleiter, Initiator und Koordinator der Gruppe. In Texten, Filmen, Büchern und Fotos, etwa auf einem Brett gestaltet, möchte er zur Trauerverarbeitung beitragen.

Die fünf Haigerlocher Künstler, die dem Netzwerk angehören, konnten vielen Besuchern ihre Intentionen vorstellen. So sieht Karlheinz Schäberle im Holz den idealen Werkstoff, um Krisen, Lebensanfang und -ende darzustellen, augenfällig an einem alten Baumstamm.

Ihre Lichtobjekte vermögen Orte der Ruhe, der Entspannung und Erinnerung zu werden: Darin sieht Martha Schubert-Schmidt ihr Angebot, das den Besucher gleich beim Eintritt verharren lässt. Andere Wege zur Ruhe zu kommen, lassen sich aus den feinen Zeichnungen und Druckgrafiken von Judith Lenz ableiten. Ein Stein vermag auch Eindrücke wiederzugeben.

Die Art des Steins, nicht nur als klassischer Grabstein, sondern auch als Skulptur mag die Erinnerung wach halten, so Paulus Roth. Beeindruckende Exponate spiegelten die Ausführungen. Im persönlichen Gespräch mit den Netzwerkteilnehmern, in der Begleitung, den eigenen Ausdruck zu finden, zu entwickeln und zu gestalten, dazu ermunterte Schubert in seiner Zusammenfassung.

Auch Textilien halten Erinnerungen wach oder stellen das Werden und Vergehen dar, wie die vielfältigen ansprechenden Quiltarbeiten der Haigerlocher Textilfrauen zeigten. Sie erweiterten bereichernd den Blickwinkel im Dialog mit den anderen Materialien. Mit dieser alten textilen Kunst befassten sich Sonja Hellberg, Pernille Jörgensen, Annette Lenz, Ursel Ostermann und Viola Schubert. Besinnliche Texte und Lieder von Hans Paul Möller und Klaus Möller umrahmten die Eröffnung.   Besucht werden kann die Ausstellung am Donnerstag, 5. Mai, am Samstag, 7. Mai, und am Sonntag, 8. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr.