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Förderverein erwirtschaftet 70.000 Euro. Eröffnung in Sigmarswangen am Wochenende.

Sulz-Sigmarswangen - Vor fast genau 14 Jahren, Ende November 2002, wurde der Förderverein Gemeindezentrum aus der Taufe gehoben und hat seitdem rund 70.000 Euro erwirtschaftet. Diese fließen teils ins neue Bürgerzentrum, das am Wochenende eingeweiht wird.

"Hätten wir nicht ein halbwegs schlüssiges Konzept dafür vorgelegt, es wäre nie zum Bau der neuen Halle gekommen", stellt der Vorsitzende des Fördervereins Kurt Gruhler fest. Der Förderverein habe die Grundkonzeption in Abstimmung mit dem Ortschaftsrat und den Vereinen erarbeitet und wesentliche Impulse gesetzt. Zwei Ziele sind in der Satzung verankert: die Aufgabe, sportliche und kulturelle Veranstaltungen in der Halle in Sigmarswangen zu fördern sowie bei der Konzeption und Planung aktiv miteinbezogen zu werden.

Auch kontroverse Diskussionen seien nicht ausgeblieben, so Gruhler. Man habe viel gearbeitet und manche Gedanken gewälzt. Erwin Hauser, damals noch Ortsvorsteher, dem im Amt Dietmar Breil, Bernd Nickel und Sabine Breil folgen sollten, hätte zuweilen gar von einer "Ochsentour" gesprochen.

Zu den Anfangszielen zählte ein Bühnenanbau für die bestehende Mehrzweckhalle. Sie war Anfang der 1980er-Jahre für 880.000 Deutsche Mark ans ehemalige Schulhaus angebaut und 1983 eingeweiht worden. 2009 dämpfte die Finanz- und Wirtschaftskrise die Hoffnungen und ließ die Hallenfinanzierung wieder in weite Ferne rücken. Erst als 2014 der zweite ELR-Antrag genehmigt wurde, war eine wichtige Voraussetzung für das neue Bürgerzentrum geschaffen, das auch Bestandteil von ISEK, dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept ist.

Vereinsorganisation und neue Küche

Ein Gutes hatten die Verzögerungen. Der ursprünglich angestrebte Förderbetrag von 50.000 Euro konnte bis dato auf 70.000 Euro erhöht werden. Die erste große Aktion war die Initiative zum Dorffest 2003, bei dem alle Vereine und Gruppierungen mitwirkten. 30 Euro Mitgliedsbeitrag pro Person und Jahr addieren sich bis heute auf rund 22.000 Euro. Der Rest kam durch elf Adventsmärkte, den Wanderer- und Radlertreff am Rastplatz, Brunnenfeste und Bewirtungsaktionen sowie Spenden zusammen.

Ein gutes Dutzend Gründungsmitglieder hatte der Förderverein 2002. Neun davon bildeten den Vorstand, sieben sind noch heute dabei, auch Kurt Gruhler als Vorsitzender. Der Verein erreichte einen Höchststand von 55 Mitgliedern. Derzeit stehen 49 Namen auf der Mitgliederliste. Mit der Einweihung des Bürgerzentrums sei das Vereinsziel erreicht. Danach, so kündigt Gruhler an, würden die Mitglieder bei der nächsten Hauptversammlung am 3. März 2017 den Beschluss zur Auflösung des Vereins fassen.

Was bleibt, ist die bestens ausgestattete Hallenküche. Der Förderverein hat die neue Einrichtung nicht nur finanziert, sondern auf Anregung des Stadtbauamts auch geplant, verhandelt und bestellt. Besonders Karlheinz Haller hat viel Zeit und Herzblut investiert, um eine für alle Nutzer, Vereine und Gruppierungen langlebige Lösung zu erzielen, die auch vor der Lebensmittelüberwachung Bestand hat. "So mancher Gastronom kann von einer solchen Küche nur träumen", schmunzelt Haller und zählt die vielen Vorzüge auf, wie den Dampfgarer, Doppelfritteuse, ein Cerankochfeld sowie eine Kühlzelle. Selbst ein Tellerwärmer, ein fahrbarer Panoramakühlschrank sowie ein Warmwasserbad wurden nicht vergessen.

Ortsvorsteherin Sabine Breil ist voll des Lobes: "Man kann die Leistungen des Fördervereins gar nicht hoch genug einschätzen, denn ohne ihn hätte es die Halle nie gegeben." Dank der Initiative bekommen die Sigmarswanger nun einen Dorfmittelpunkt für alle Anlässe und Generationen.