Walter Maier (links) und Thomas Haid vor dem Konventgebäude Foto: Kloster Kirchberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Walter Maier geht nach 25 Jahren Arbeit im Kloster in den Ruhestand / Thomas Haid tritt seine Nachfolge an

Sulz-Renfrizhausen. Mehr als 25 Jahre hat Walter Maier als Haus- und Hofmeister auf dem Kirchberg gewirkt, nun hat er in Thomas Haid einen Nachfolger gefunden. Der 48-Jährige aus Heilgenzimmern hat am 1. Oktober im Berneuchener Haus seinen Dienst angetreten.

Von 1981 bis 1985 machte Thomas Haid seine Lehre beim Sanitär- und Heizungsbetrieb Beilharz in Vöhringen. Als dieser von der Bergfelder Firma Kopf übernommen wurde, blieb Thomas Haid im Unternehmen und hielt seinem Arbeitgeber bis zum Jahr 2000 die Treue. Dann entschloss sich der gebürtige Rottweiler, die Selbstständigkeit zu wagen. Von seiner alten Firma erhielt er immer mal wieder Unterstützung, man half mit Werkzeugen und Maschinen aus.

In den 14 Jahren seiner Selbstständigkeit hat sich Thomas Haid einen treuen Kundenstamm aufgebaut, das Geschäft lief gut. Zu gut für eine One-Man-Show: „"Mein Kundenstamm ist so gewachsen, dass ich es allein nicht mehr schaffen konnte", bedauert der Handwerksmeister.

"Ich habe so viel Arbeit gehabt, dass ich jemanden hätte einstellen müssen. Aber ich habe niemanden gefunden, der mir vertrauenswürdig genug erschien und der dieselbe Bandbreite im Handwerklichen abdeckt wie ich.

Außerdem dachte ich mir, dass die letzten 17 Jahre meines Berufslebens gerne etwas ruhiger ablaufen dürften." Mit einem lachenden und einem weinenden Auge entschloss er sich also, die Selbstständigkeit an den Nagel zu hängen und wieder eine Festanstellung zu suchen. Just zu diesem Augenblick inserierte das Berneuchener Haus Kloster Kirchberg auf der Suche nach einem neuen Hausmeister; der bisherige, Walter Maier sollte im August nach mehr als 25 Jahren Dienst in den Ruhestand gehen. "Es war die erste Anzeige, auf die ich geantwortet habe, sie war mit dem Schwerpunkt Heizungswesen wie auf mich zugeschnitten." Es passte von beiden Seiten, und der Arbeitsvertrag wurde unterschrieben. Thomas Haid erbat sich noch einige Wochen Zeit, um bereits angenommene Aufträge zu erfüllen und endlich mal – nach 14 Jahren – wieder für eine ganze Woche mit seiner Frau in den Urlaub nach Südtirol zu fahren.

Am 1. Oktober hatte Thomas Haid nun seinen ersten Arbeitstag auf dem Kirchberg. Was den Sanitär- und Heizungsbereich angeht, da ist Thomas Haid als Meister natürlich Vollprofi, kleine Reparaturarbeiten an Fenstern oder Schlössern gehen ihm auch recht flott von der Hand, dazu braucht er keine großen Erklärungen von seinem Vorgänger, der weiterhin auf dem Kirchberg lebt und den Neuling in seiner Einlernphase begleitet.

Doch es gibt noch genügend Arbeitsfelder in dem großen Tagungs- und Einkehrhaus, die Neuland sind für Thomas Haid – von der Beamerinstallation über die Bestuhlung der Tagungsräume bis hin zur Betreuung der hauseigenen Bio-Kläranlage. "Ich kannte das Kloster ja schon von Spaziergängen oder dem Klosterfest, aber wie weitläufig das Areal tatsächlich ist, wie groß der Beherbergungsbetrieb und wie vielfältig die Arbeit, das war mir nicht bewusst. Ich finde es schön, hier auf dem Kirchberg weiterhin selbstständig arbeiten zu können. Und ich habe flexible und vor allem geregelte Arbeitszeiten." Da bleibt Thomas Haid dann auch mehr Zeit für seine Frau und seinen Beagle Wickie, mit dem er gerne ausgiebige Spaziergänge unternimmt.