Hurra, die Schatztruhe ist gefunden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferienprogramm: Kinder im Glatter Wasserschloss unterwegs

Sulz-Glatt/Dürrenmettstetten. Seltsame Lichtpunkte tanzten in der Dunkelheit durch den Wald von Dürrenmettstetten her in Richtung Glatt. Es waren die Taschenlampen der 25 Kinder, die am Dürrenmettstetter Ferienprogramm teilnahmen. Ihr Ziel war das Wasserschloss. Dort im Museum sollten die Ritter zum Leben erwachen – erweckt durch Museumsleiter Cajetan Schaub und Karl-Josef Sickler, Mitglied im Bürger- und Kulturzentrum Schloss Glatt.

In einer nächtlichen Führung erlebten die Kinder, in zwei Gruppen aufgeteilt, die besondere Atmosphäre eines Schlosses.

Zunächst stattete man dem Erbauer des Schlosses, Reinhard von Neuneck, einen Besuch ab. Wie wird man Ritter? Was hat ein Ritter bei sich? Das lange Schwert als edle Waffe wurde bestaunt, die Bezeichnung als "Gassenhauer" war klar.

Und einen richtigen Originalhelm einmal in der Hand zu halten, hatte schon was. Anschaulich erzählt, nahm der Schlossherr Reinhard wieder Gestalt an – und mit ihm das adlige Leben.

Im Wehrgang berichtete ein Landsknecht, in einer Nische sitzend, den Lauschenden von seinem Dienst und seinem Herrn als einem guten und strengen Herrn. Unfassbar, dass der Lohn aus der Kleidung bestand.

"Wir schleichen weiter durchs Schloss", kam die Anweisung. Lange Schatten begleiteten die nächtlichen Besucher – ein richtiges Abenteuer.

Kapelle und Küche erreichte man über die Galerie. Alles über Kettenhemd, Harnisch, Lanze, Schwert und ritterliche Jagd erfuhren die interessierten "Historiker" in der Rüstkammer. So vieles gab es hier noch einander zu zeigen! Nun wartete bereits der Scharfrichter auf die muntere Schar. Richtig gruselig war es im Gefängnis, in dem ein heftiges Gewitter "tobte", bei dem der damalige Gefangene vom Blitz erschlagen wurde.

Erstaunlich war, wie viele Redensarten aus dem Ritterleben stammten, auf die an den einzelnen Stationen hingewiesen wurden.

Natürlich hatte das Schloss auch eine Schatztruhe, die im Innenhof der Plünderung anheimfiel. Vom modernen Inhalt – Schokoladeneuros – bekamen die Kinder nicht genug.

Stolze Freifrauen und Freiherren von Glatt verließen zu später Stunde das Museum, in dem sie sich tapfer geschlagen und allen Gefahren getrotzt hatten und damit nun würdig ihren beurkundeten Titel tragen dürfen.