Frank Börnard (Mitte) vermarktet das interkommunale Gewerbegebiet. Mit auf dem Bild: Bürgermeister Gerd Hieber (links) und Zweckverbandsgeschäftsführer Michael Lehrer. Foto: Steinmetz

Wirtschaftsförderer Frank Börnard will Standort Sulz/Vöhringen stärken. Möglichkeiten für kleinere und größere Firmen.

Sulz/Vöhringen - Das interkommunale Gewerbegebiet Sulz-Vöhringen soll professionell vermarktet werden. Dafür zuständig ist seit Anfang Juli Frank Börnard.

Der 47-jährige Journalist hat eine Doppelfunktion: Mit je 50 Prozent ist er beim Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet und bei der Stadt Sulz, hier vor allem für Tourismus zuständig, beschäftigt. "Wir sind froh, einen qualifizierten Mann gewonnen zu haben", sagte Bürgermeister Gerd Hieber gestern beim Vorstellungstermin des Wirtschaftsförderers. Für Ansiedlungen im neuen Gewerbegebiet zwischen Sulz und Vöhringen sei ein seriöses Auftreten nötig.

Frank Börnard, der zuletzt die WOM-Redaktion des Schwarzwälder Boten leitete, ist noch dabei, sich in die komplexen Strukturen seines neuen Aufgabengebiets einzuarbeiten. "Die ersten 20 Tage gingen vorbei wie eine knappe Woche", berichtete er. Mittlerweile hat er Kontakt mit Verwaltungsmitgliedern, Gemeinderäten und Mitgliedern des Zweckverbands aufgenommen. Mit Unternehmern diskutierte er im Rahmen eines Workshops über Schwächen und Stärken der Gewerbegebiete.

Der "InPark A 81" ist, wie es im Untertitel heißt, gedacht für "Tüftler und Weltfirmen", soll sowohl für kleinere als auch größerer Firmen Baumöglichkeiten bieten.

Börnard geht es bei der Vermarktung der interkommunalen Gewerbeflächen darum, neue Arbeitsplätze zu schaffen und den Standort Sulz/Vöhringen nachhaltig zu stärken. "Wir haben dafür eine gute Ausgangsposition", sagte Börnard. Da sind zunächst die "harten Fakten": günstige Grundstückspreise, die "exzellente Anbindung" an die Autobahn und die Nähe zu den Ballungszentren Stuttgart, Bodensee und in der Schweiz. Hinzu kommt, dass bis "ins Haus" Glasfaserleitungen mit hohen Übertragungsraten verlegt werden.

Börnard betrachtet aber auch die "weichen Faktoren". Dazu rechnet er bezahlbaren Wohnraum für Firmenmitarbeiter und Freizeitmöglichkeiten. Seine Aufgabe – und hier kommt ihm auch seine langjährige Erfahrung als Journalist zugute – ist es, diese Aspekte, die bei einer Neuansiedlung eine Rolle spielen können, nach außen zu kommunizieren. Dies auch über neue Medien: So hat Börnard beispielsweise Panoramabilder von Sulz ins Internet gestellt. Mit über 700 Zugriffen sei der "Gähnende Stein" der Renner. Für ihn ist jedoch auch das Neckarerlebnistal ein Ansatzpunkt für die Vermarktung, zumal überregionales Denken ebenfalls eine Rolle spiele. Hier ergeben sich Schnittpunkte zwischen seinen beiden Jobs im Zweckverband und bei der Stadt. Börnard ist überzeugt: "Wir können ein attraktives Angebot für Freizeit und Erholung schnüren." Vorgesehen sind außerdem diverse Messebesuche, bei denen das Gewerbegebiet vorgestellt wird.

Das Zeitbudget für den Wirtschaftsförderer ist knapp bemessen. "Ich muss Prioritäten setzen", erklärte Börnard. Allerdings fühlt er sich bislang gut unterstützt: "Ich stehe nicht allein", versicherte er.

Mit Interessenten für den "InPark" aus "sehr unterschiedlichen Branchen" und, wie Geschäftsführer Michael Lehrer ergänzte, keineswegs nur begrenzt auf den Kreis Rottweil, werden bereits Gespräche geführt.

Die Erschließungsarbeiten für den ersten Abschnitt auf Sulzer Gemarkung sind schon so weit, dass Anfang September die Grundstücke vermessen werden können. Die Einweihung des interkommunalen Gewerbegebiets findet Ende September im Rahmen eines größeren "Events" statt.

Insgesamt hat der "InPark" auf Sulzer und Vöhringer Gemarkung eine Größe von 36 Hektar. Im ersten Teil werden zehn Hektar erschlossen. Im zweiten Abschnitt werden derzeit seltene Tierarten vergrämt. Laut Lehrer mit Erfolg: "Die zwei Tümpel sind besiedelt." Auf der abgedeckten Fläche seien keine Zauneidechsen mehr gefunden worden.