In Glatt kommt eine solche Maschine in Einsatz. Foto: Hauser

Stadt bekommt beim Trassenbau nach Glatt und Hopfau höhere Zuschüsse. Alte Wasserleitungen werden genutzt.

Sulz - Mit einem Modellprojekt und einem Vorschlag des Hopfauer Ortschaftsrats können bei der Breitbandversorgung im Glatttal Kosten gespart werden. Planer Erwin Hauser stellte am Montag dem technischen Ausschuss den Trassenverlauf vor.

Die Idee des Hopfauer Rats war, die Leitungen der alten Wasserversorgung für die Rohre zur DSL-Versorgung zu verwenden.

Die Trasse nach Hopfau beginnt an der Wintersteige auf der Schillerhöhe, führt dann auf städtischen Flächen an der L 409 entlang bis etwa 500 Meter vor dem Wald Richtung Hopfau. Von dort kann die vorhandene Wasserleitung bis zur Pumpstation des Duttenhofer’schen Apfelguts verwendet werden. In einem so genannte Spülbohrverfahren, bei dem das Rohr eingezogen wird, geht es dann weiter bis zum Farrenstall.

Die Glatter Trasse beginnt ebenfalls an der Wintersteige, zweigt dann aber beim Hof Ehni ins Glatter Täle ab. Bis zum Ortseingang wird das Material "eingepflügt", anschließend wird die Straße aufgefräst. An der Längstrasse können 48 Häuser mit Einzelröhrchen versorgt werden. Der Rest des Orts werde über Verteiler angeschlossen, erklärte Hauser.

Statt der den Zuschussrichtlinien entsprechenden Dreifach-Leerrohren DN 50 werden nun Microrohre verwendet. Nach Berechnungen Hausers sind diese erheblich kostengünstiger. Dabei handelt es sich um einen Strang mit vier Einzelrohren, die einen Durchmesser von jeweils 20 Millimetern haben. Der Vorteil ist, dass beim Fräsverfahren lediglich ein kleiner Schlitz mit einer Tiefe von 30 Zentimetern erforderlich wird.

Allerdings werden Microrohre nicht bezuschusst. Das Ministerium für ländlichen Raum machte aber den Vorschlag, ein Modellprojekt mit wissenschaftlicher Begleitung durch die Hochschule Furtwangen zu starten. Dabei soll das Einsparpotenzial dokumentiert werden. Das kostet die Stadt zwar Geld, aber sie bekommt im Gegenzug für das Gesamtprojekt einen Zuschuss von 50 Prozent. Die bisherige Förderquote liegt nach Auskunft von Stadtkämmerer Michael Lehrer bei 30 Prozent.

Eine weitere erhebliche Einsparung ergibt sich durch die Mitverwendung der alten Wasserrohre auf einer Länge von 1,3 Kilometer. Dort liegen die Microrohre schon drin.

Die Stadt nannte keine Zahlen zur Höhe der Kosteneinsparung. Der Hopfauer FWV-Stadtrat Rolf Springmann sprach von 100 000 Euro. Er hofft, dass die Einsparungen auch bei den Eigenbeteiligungen der Stadtteile Hopfau und Glatt berücksichtigt werden. Dass der Hopfauer Ortschaftsrat sich eingebracht habe, das sei notiert, versicherte Bürgermeister Gerd Hieber.

Der Zeitplan sieht nun vor, dass Ende April die Arbeiten für den Trassenbau ausgeschrieben und am 22. Mai im Gemeinderat vergeben werden. Sie dürften bis Ende November beendet sein. "Wenn die Submission erfolgt ist, gehen wir auf die Suche nach Betreibern", teilte Lehrer mit.

Im Haushaltsplan sind die Kosten für die DSL-Anbindung von Glatt mit 296.000 Euro und von Hopfau mit 140.000 Euro veranschlagt. Weitere 150.000 Euro müssen noch für die Schließung von Wirtschaftlichkeitslücken des Netzbetreibers zur Verfügung gestellt werden.