Medienexperte am Albeck-Gymnasium

Von Anastasia Steinke-Vollmer

Sulz. "Wir haben noch Zeit", riefen die Sechstklässler unisono, als Uli Sailer beim Erklingen des Gongs noch ein paar Hinweise geben wollte.

Im Workshop zum Umgang mit sozialen Netzwerken brannten den Sechstklässler am Albeck-Gymnasium noch etliche Fragen unter den Nägeln.

Uli Sailer hat es in seinem engagierten Vortrag geschafft, die Schüler für Fallen, die es im Umgang mit sozialen Netzwerken gibt, zu sensibilisieren. Sailer ist Gründer und Trainer der Medienakademie Baden-Württemberg und hat momentan alle Hände voll zu tun, die Anfragen für seine Workshops und Vorträge abzuarbeiten.

Lehrerin Linda Ullmann hatte Uli Sailer ans Albeck-Gymnasium eingeladen. Sehr praxisnah gestaltete der seine Infos. Insbesondere ging er auf die Standortabfrage bei Apps ein. Die Chat-App "Talking Angela", die Kinder so intelligent ausfragt und auch Zugriff auf die Handykamera hat, interessiert die Jungs weniger. Trotzdem erklärt er kurz, dass hinter der Katze ein Mensch steht. Zum Spiel "Clash of Clans" haben die Jungs mehr Fragen.

Der gemeinsame Konsens war: "Wenn man nichts kauft, ist’s okay." Mit dem Film "Netzspionage leicht gemacht" wurde veranschaulicht, dass neben zahlreichen Jugendlichen auch ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes ganz verblüfft darüber waren, wie viel das Netz über ihn preisgab. Diese Konfrontation mit Privatem werde auch für Erpressungsversuche genutzt. Schon deshalb sei es wichtig, seine Privatsphäre-Einstellungen sorgfältig vorzunehmen.

"Ohne Mitdenken funktioniert’s nicht", rät Sailer dazu, Vor- und Nachteile abzuwägen. Was Messengerdienste betrifft, sagt er: "Whatsapp ist für mich auf keinen Fall machbar".

Er rät zum verschlüsselten Messenger SIMSme. Sein Tipp zum verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Netzwerken und Apps: "Räumt auf dem Handy auf und ihr habt 50 Stalker weniger".