Bianca Kaupp (links) würdigt das Wirken von Monika Prillwitz in der Seelsorgeeinheit. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Gemeindereferentin Monika Prillwitz nach zwölf Jahren Dienst verabschiedet

Sulz. Dienst ganz nah am und mit den Menschen, Dinge für andere möglich machen, so könnte man das Wirken von Gemeindereferentin Monika Prillwitz kennzeichnen, die am Sonntag im Rahmen eines bewegenden Gottesdienstes verabschiedet wurde. Mitgestaltet wurde er von den St.-Johann-Singers unter der Leitung von Pia Bauer.

Eine ganze Seelsorgeeinheit erwies ihr die Ehre und nahm nach zwölf Jahren Abschied, denn die Kirche war voll. In sehr persönlichen Worten würdigte Bianca Kaupp, zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, das Wirken von Monika Prillwitz. Ihr Einsatz reichte von A bis Z, von Asylarbeit bis Zusammenarbeit mit Menschen aller Altersgruppen. Religionsunterricht, Kommunionvorbereitung, Familien- und ökumenische Gottesdienste sowohl in St. Johann als auch bei Dorffesten, Waldweihnachten und Seniorenheimen, alles fiel in ihren Bereich. Der Schwerpunkt lag eindeutig in der Ministrantenarbeit. Kaupp erinnerte an die ersten Gruppenstunden und ihre eigene Ermutigung durch Prillwitz, selbständig eine Gruppe zu leiten. "Ganz herzlichen Dank für die überragende Zusammenarbeit", gab sie ihr mit auf den Weg. Als Abschiedsgeschenk der Gemeinden Bettenhausen, Leinstetten, Sulz und Vöhringen gab es ein neues Navigationsgerät, das ihr sowohl beruflich als auch privat den Weg weisen soll.

Bürgermeister Gerd Hieber zog den Vergleich zum Tag des offenen Denkmals, das durch Menschen erst zum Strahlen komme. Monika Prillwitz sei ein Musterbeispiel hierfür. Durch ihre menschliche, freundliche Art mit viel Wärme habe sie in der Stadt vieles zum Gelingen gebracht, wie etwa den Schülergottesdienst. Gerne habe er mit ihr den Volkstrauertag gestaltet. Besonders würdigte er ihr Engagement in der Flüchtlingsarbeit. "Was und wie Sie etwas gemacht haben, es geschah immer mit viel Herzblut und Tempo." Neben dem Dank der Stadt bedankte er sich persönlich für ihre Ministrantenarbeit, er wusste seine Kinder immer in den besten Händen. Zwei Bücher über Sulzer Gebäude und Geschichte im Sulzer Täschle sollen die Erinnerung wachhalten.

Den Gruß der evangelischen Kirchengemeinde im Auftrag von Dekan Ulrich Vallon überbrachte Traude Mangold.

Im Kreise aller, "auch altgedienter" Ministranten, ließ Philipp Renner nochmals die Jahre Revue passieren, angefangen von seinem ersten Eindruck von einer Religionslehrerin als kleiner Frau, die das Klassenzimmer betrat, bis zur Anlaufstelle und geschätzter Ratgeberin für die Ministranten. Ihre Ruhe zeichnete sie aus, selbst in schwierigen Situationen, und dafür überbrachte er den Dank aller, verbunden mit Bildern zur Erinnerung.

"Was lassen Sie da?" Für Pfarrer Georg Lokay ist es neben der klaren Stimme auch der Dienst in den Pflegeheimen, der Einsatz bei Gottesdiensten, im Asylkreis, bei den Ministranten, zusätzlichen Festen, aber ganz besonders der Zusammenhalt in der Gemeinde. Mitnehmen werde sie Freundschaften, Erfahrungen und den Dank so vieler Mitmenschen.

Eine sichtlich bewegte Monika Prillwitz sah in den herzlichen Worten den Grundstein für ihre neue Arbeit als Behinderten- und Gehörlosenseelsorgerin in Münster. Sie empfand die verantwortungsvollen Menschen und die Freundschaften, die sie begleiteten, als eine wichtige Stütze, für die sie sich wiederum bedankte, verbunden mit dem Wunsch, an das lebendige Netzwerk anzuknüpfen.

Nach zehn Wochen Aushilfstätigkeit in St. Johann wurde auch Pfarrer Sylvester Ugwu verabschiedet, der in Münsingen eine Vertretung übernehmen wird.