Jährliches Treffen der Ape-Freunde bei Helga Klingele / Seit 2008 kommen sie nach Bergfelden
Von Ingrid Vögele
Sulz-Bergfelden. Bastler, Tüftler, Pannenhelfer, fahrende Entschleuniger, Genießer, gesellige Menschen: Alles trifft zu auf die Ape-Freunde Südwest, die sich am Wochenende in der Weiherstraße 10 in Bergfelden eingefunden haben.
Seit 2008 finden jährlich solche Treffen im Garten von Helga Klingele statt. Aus dem ganzen Südwesten und sogar aus der Schweiz sind sie jetzt wieder angereist. Richtig herzlich ist das Willkommen und die Freude bei allen, und dann wird erzählt.
Von acht Treffen in ganz Deutschland ist die Rede. Paul, ein echter Amerikaner aus Weddern bei Jagsthausen, schwärmt von den gemeinsamen Ausfahrten voller Spaß und Optimismus. "Der Weg ist das Ziel", heißt das Motto. Man genieße die Natur, nehme landschaftliche Schönheiten wahr und halte da, wo es gefalle. Übernachtet wird auf Campingplätzen. Voller Stolz wird berichtet, wie beim Oldtimertreffen der herausgeputzte Ferrari neben ihren Apes blass aussah.
Als der erste Piaggio Ape 1947 in Italien vom Band lief, hätte keiner gedacht, dass dieses außergewöhnliche Fahrzeug einmal Kultstatus erringen würde. Es ist eigentlich ein Minitransporter, ein kurioses Lastendreirad, das auffällt, ein "Bienchen", viel zu niedlich, um es zu übersehen, bei dem "sogar der Polizist in Monaco blinzelt und den Weg zum Spielcasino freigibt", sagt Adolf Fuß. Begeistert erzählt er von einer Tour zu dritt "als rasende Rentner" dorthin, von der Leistung seiner elf PS starken Ape, die die 1800 Kilometer in zwölf Tagen bewältigt habe und wie sie auf japanischen Touristenfotos verewigt seien. Ein Blick ins Innere von so einem Gefährt lässt nur staunen, allein schon das Sitzgefühl ist überwältigend. Das Armaturenbrett ist ein richtiges Cockpit mit Schalter für eine Pressluftfanfare, inclusive Ersatzhupe, Standheizung, Rückfahrkamera, ausfahrbarer Rundumleuchte, Außenlautsprecher und vielem mehr. Die Ladefläche verbirgt oft ein flottes Einzimmerappartement mit Bett, Fernseher, Solaranlage und Dusche, alles ausgeklügelt eingebaut.
Als Hochzeitsauto ist so eine Ape etwas ganz Besonderes. Mit ihrem "Schneewittchen" überraschte die Gastgeberin ihre Tochter Sonja bei ihrer Hochzeit mit Klaus Fink. Sie besitzt es seit 2011. Da ihr Lebensgefährte Michael Köb, als Fronmeister die Vorzüge einer Ape schätzend, sie überzeugt hatte.
Das Treffen, einst aus einer freudigen Spontanaktion über die geglückte Zulassung ihres Rollermobils heraus entstanden, war zunächst nur ein Garagenfest. Inzwischen ist es fester Bestandteil der Jahresplanung, mit steigender Beliebtheit, verbreitet übers Internet. 22 Ape-Freunde waren es dieses Jahr, die "im Garten von Helga" ihre Zelte aufgeschlagen haben. Der Ausflug zu den Wasserbüffeln in Dürrenmettstetten kam bestens an, und ein Kinder-Dreiradrennen im Hof rundete das "Familientreffen" wieder ab.