Horber Chor begeistert die Konzertbesucher in der St.-Johann-Kirche / Publikum singt und klatscht mit

Von Ingrid Vögele

Sulz. Der "Gospeltrain" aus Horb unter der Leitung von Winfried Bentele machte Halt in der katholischen Kirche St. Johann. Pfarrer Georg Lokay begrüßte die Besucher zu "einem spirituellen Konzert, das dem Raum gut tut". Gleichzeitig stellte er Bentele, der den Chor vor 28 Jahren gegründet hatte, als langjährigen Freund vor.

Bereits der Einzug der Chormitglieder zu "He Is a Living God" deutete auf die befreiende Botschaft des Evangeliums hin. Ganz leise und präzise artikuliert, eröffnete das "Amazing Grace" in ebenso zarter Pianobegleitung das Konzert. Hell, rein und lebhaft ließ "This Little Light Of Mine" den Funken überspringen. Man klatschte mit, so wie Bentele gleich zu Beginn zum Mitklatschen und Mitsingen ermutigt hatte. Mit viel Humor erklärte er Hintergründe und Aussagen der einzelnen Gospels und Spirituals in seinen lebhaften Moderationen, die perfekte Einstimmung auf den kommenden Vortrag.

Man erlebte die Hoffnung der Farbigen auf eine friedlichere, harmonische Welt und spürte Emotionen aus Afrika in Beiträgen wie "Swing Low Sweet Chariot" oder "Sia Hamba". Jubelnd verbreiteten die neun Sängerinnen und vier Sänger die "Good News", von den Besuchern begeistert aufgenommen.

Die Lieder wurden einmal ganz traditionell, aber auch in jazzigen Variationen präsentiert. Ob mit Pianobegleitung oder a cappella, immer brillierte der Chor mit Virtuosität, wie der Beifall nach jedem Stück zeigte. Eine tolle nuancenreiche Stimme von Judith Bentele ließ das eindringliche Solo im "Glory Halleluja" und anderen Stücken richtig unter die Haut gehen. Ganz still wurde es bei diesen Passagen, die alle beeindruckten, nur nicht ihre drei Monate alte Tochter. Sie schlief auf dem Arm der Mutter während des Hörgenusses.

Das Konzert mit seinem mitreißenden Chorleiter weitete sich allmählich zu einem Konzert mit den Gästen. Die anfängliche Zurückhaltung löste sich, man sang, klatschte und wippte mit. Nach langem Applaus zeigte der Chor mit "Let’s Sing a Song" seine ganze Fröhlichkeit und Freude am Singen, bevor mit "Heaven Is a Wondeful Place" der Gospeltrain endgültig seine Weiterfahrt aufnahm.