Aleksander Gaca zeigt seine jahreszeitlichen Bilder. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Aleksander Gaca zeigt Motive aus der näheren Umgebung / Kopie eines Merianstichs soll der Stadt überlassen werden

Von Ingrid Vögele

Sulz-Glatt. "Gemalte Erinnerungen" (Neckartal – Landschaftsbilder) ist der Titel einer Gemäldeausstellung im Wirtschaftsgebäude des Wasserschlosses. Der Künstler Aleksander Gaca aus dem polnischen Poznan (früher Posen) ist kein Unbekannter, denn seit 2002 gibt er der Öffentlichkeit regelmäßig Einblick in sein Schaffen.

Eine Ecke seiner Ausstellung ist der Sulzer Bürgerin Ilse Thévenot, geborene Konrad (1926 – 2015) gewidmet, die seine Mäzenin war. Eine Staffelei trägt ihr Bildnis. Als Freundin seiner Mutter habe sie sich für seine Studien interessiert, ihm die westliche Welt geöffnet und einen Zugang zu neuem Kulturgut und schönen Gegenden geschaffen. Er verdanke ihr, dass diese Bilder entstanden seien, er seine Interessen verwirklichen und seine Werke hier ausstellen konnte. Gaca sieht in dieser Ausstellung mit diesem Titel seinen persönlichen Abschied von Ilse Thévenot, denn er werde jetzt nicht mehr nach Sulz kommen. Erinnerungen an sie hat er in Bildern von ihrem Garten festgehalten, die vom Balkon ihres Hauses aus in der Schillerstraße entstanden waren.

Über 100 Werke der letzten 25 Jahre zeigen einen Querschnitt seines Schaffens – eine wirkliche Erinnerung. Unter ihnen sind 35 neue Arbeiten, hauptsächlich Naturbilder. Der Besucher wird in naturnahen, lebendigen und detailgetreuen Bildern auf Schönheiten rund um Glatt, Sulz einschließlich des Kirchbergs, Horb, Hochmössingen, Oberndorf und Rottenburg aufmerksam gemacht. Wald- und Parkmotive, in jahreszeitlich unterschiedlichem Gewand, stehen neben Licht- und Schattenspielen. Der Steinbruch bei Sulz habe es ihm besonders angetan.

Ganz neu sind seine sieben Winterbilder, alles Eindrücke auf dem Weg zur Ruine Albeck. Er male jetzt mehr frei und spontan, beschreibt er sein gegenwärtiges Malen, erkennbar an zwei Gestaltungen. Kleine und mittlere Formate in Öl sprechen genauso an wie Aquarelle mit Gouache und Deckweiß. Eine Probe seines Könnens zeigt auch eine fotogetreue Wiedergabe eines Merianstiches von Sulz von 1643, in einer alten Maltechnik angefertigt. Dieses 2011 entstandene Kunstwerk möchte er der Stadt überlassen. u  Die Malereiausstellung für Ilse Thévenot in memoriam kann am 3. und 4. Oktober 2015 täglich von 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr besucht werden.