Im Zug des Wasserleitungsbaus nach Dürrenmettstetten und Sulz ist ab dem Pumpwerk Reinau der Hangweg auf einer Länge von rund 400 Meter neu gebaut werden. Er kann jetzt auch für die Forstarbeiten genutzt werden. Von links: Wassermeister Ully Leopold und Förster Karlheinz Mertes. Foto: Steinmetz

Aus Sicherheitsgründen wird oberhalb der Stützmauer bei Reinau abgeholzt. Ampel regelt Verkehr.

Sulz-Hopfau/Dürrenmettstetten - Zuerst werden Bäume gefällt, dann wird die Stützmauer bei Reinau saniert. Vom kommenden Montag an wird die Straße halbseitig gesperrt. Eine Ampelschaltung regelt den Verkehr.

Während der Forstarbeiten müssen sich die Autofahrer bis zu zehn Minuten gedulden. Der zuständige Förster Karlheinz Mertes hat die Erlaubnis, so lange die Ampel auf Dauerrot zu stellen. In der Zeit kann ein Baum gefällt werden, ohne dass Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.

Bislang hat sich Mertes an diese Sicherungsmaßnahme direkt an der Landesstraße nicht getraut. Doch jetzt sind mehrere glückliche Umstände zusammengekommen, um die Aktion zur Verkehrssicherung starten zu können.

Vom Pumphaus aus in der Reinau ist ab dem Tiefbrunnen ein etwa vier Meter breiter Weg gebaut worden, den jetzt auch eine schwere Rückemaschine für die Forstarbeiten nutzen kann. Die Stützmauersanierung durch das Land erforderte ohnehin eine Ampelregelung für den Verkehr.

"Die Hauptkosten trägt nicht der Forst", stellt Mertes fest. Ohne die Baumaßnahmen des Landes an der L 409 und der Stadt Sulz, die eine Leitung zur Trinkwasserversorgung Dürrenmettstettens verlegt, wären für die Abholzung bis zu 15 000 Euro an Nebenkosten zusammengekommen – und dies bei minimalen Einnahmen durch den Holzverkauf.

Es müssen allerdings einige stattliche Bäume direkt über der Stützmauer fallen, so eine etwa 120 Jahre alte Eiche. Deren dürren Äste seien öfter auf die Straße gefallen, so Mertes, dem es um den Baum jedoch schon etwas Leid tut. Daneben steht eine 30 Meter hohe Fichte. Der Förster vermutet, dass sie die Rotfäule hat, also krank ist und daher nicht stehen bleiben kann.

Den Fichtenstreifen weiter oberhalb will Mertes nur vorsichtig durchforsten. Beim Wegbau sind etliche größere Sandsteine gelöst worden. Es könnte die Gefahr bestehen, dass Geröll auf die Straße rollt. Deshalb werden auch gefällte Laubbäume, gewissermaßen als Sperre, quergelegt. "Sie bleiben liegen und verrotten", erklärt Mertes. Dass sich der Borkenkäfer ausbreitet, befürchtet er nicht.

Ebenfalls entfernt werden müssen am Hang links des Wegs die Eschen, die ohnehin schon krank sind. Das Eschentriebsterben hat sich auch im Glatttal ausgebreitet. Anstelle der Eschen will Mertes Spitzahorn anpflanzen. Über der Stützmauer wachsen später wieder Hecken.

Der neue Weg am Hang entlang bis hinter Reinau (Richtung Glatt) bleibt zwar bestehen, soll aber auf zwei Meter verschmälert werden, teilt Wassermeister Ully Leopold mit. Dabei werde auch die rechte Hangseite wiederhergestellt. Auf der Trasse ist die Wasserleitung nach Dürrenmettstetten neu verlegt und die Leitung nach Sulz, die schon 50 Jahre alt ist, erneuert worden.

Dürrenmettstetten bekommt, wie mehrfach berichtet, eine neue Trinkwasserversorgung. Die Leitung, die am Nießleweg entlang führt, liegt mittlerweile bis oben am Waldrand im Boden. Jetzt fehlt noch ein 800 Meter langes Stück auf der Ebene bis zum Wasserhochbehälter zwischen Aussichtsturm und Gemeindehalle.

Die Grabungsarbeiten werden nach Auskunft von Ortsvorsteher Robert Trautwein auch dazu genutzt, um das Dürrenmettstetter Schuppengebiet mit Strom zu versorgen. Die Tiefbauarbeiten werden wohl noch in diesem Jahr abgeschlossen. "Im Wasserwerk ist bislang aber noch nichts passiert", sagt Wassermeister Leopold. Die neue Wasserversorgung für Dürrenmettstetten geht daher erst 2016 in Betrieb.

Die Forstarbeiten an der Glatttalstraße dauern von Montag an voraussichtlich eine Woche. Mertes legt dabei großen Wert auf die Sicherheit der Waldarbeiter und des Verkehrs. Anschließend beginnen die Arbeiten an der Stützmauer. Wie berichtet, sind hierfür Kosten in Höhe von 230 000 Euro veranschlagt. Die halbseitige Sperrung der Straße ist bis 30. Oktober geplant.