Tom Sawyer und Huckleberry Finn (links) ist es zu verdanken, dass Indianer Joe vor Gericht gestellt werden kann. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahresfest: Theater mit Witz und Spannung / CAV füllt das neue Bürgerzentrum in Sigmarswangen

Mit einer gewitzten Theatervorstellung über "Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn" begeisterte der Christliche Allianz-Verband (CAV) Sigmarswangen bei seinem Jahresfest rund 200 Zuschauer im voll besetzten Bürgerzentrum.

Sulz-Sigmarswangen. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain hätte seine helle Freude gehabt an den jugendlichen und erwachsenen Schauspielern, die ganz in ihren Rollen aufgingen. Auch die Regisseure Elke Hilt und Reinhard Frommer hatten ganze Arbeit geleistet. Die spannende Handlung, passende Kostüme und das wandlungsfähige Bühnenbild, das bei laufender Vorstellung den jeweiligen Szenen angepasst wurde, trugen dazu bei, die Aufmerksamkeit des Publikums zu fesseln.

Nichts als Dummheiten hat Tom Sawyer (erst Leon Graf, dann Torben Steinwand) Mitte des 19. Jahrhunderts im Mississippi-Städtchen St. Petersburg im Sinn. Dagegen ist auch seine Tante Polly (Liane Blattert) machtlos, die ihm ebenso wie der Lehrer (Raffael Mondry) fürs Zuspätkommen eine Trachtprügel verabreicht und ihn zum Streichen des Zauns verdonnert. Tom lässt Mitschüler Ben (Niklas Blattert) für sich arbeiten und verlobt sich heimlich mit Becky (Lara Maulbetsch), der Tochter von Richter Thatcher und seiner Frau (Martin Danner und Laura Brunnenbusch), obwohl er doch bereits Amy Rogers (Lisa Hilt) ewige Treue geschworen hat. Mit seinem Kumpel, dem heimatlosen Herumtreiber Huckleberry Finn (Jannis Blattert), geht er bei Nacht auf den Friedhof.

Eine tote Katze soll dabei helfen, lästige Warzen loszuwerden. Doch stattdessen werden die beiden Zeuge, wie der zwielichtige Indianer Joe (Volkmar Maulbetsch), der allerhand auf dem Kerbholz hat, aber seinen Kopf stets aus der Schlinge zieht, an Muff Potter (erst Lukas Dettling, dann Tom Steinwand) Rache nimmt. Kaltblütig ersticht er Dr. Robinson (Matthias Frommer) auf dem Friedhof und schiebt den Mord dem ewig betrunkenen Potter in die Schuhe.

Tom und Huck bekommen es mit der Angst zu tun und tauchen als Piraten auf der Jackson-Insel unter. Bei der Gerichtsverhandlung gegen Muff Potter treten die aufgeregte Mrs. Rogers (Sabine Steinwand) und Indianer Joe als Zeugen auf. Dazwischen platzt Tante Polly in heller Aufregung über Toms Verschwinden. Als die Suchaktion erfolglos verläuft, gelten die beiden Jungen als ertrunken. Der Pfarrer (CAV-Vorsitzender Joachim Hilt) führt in schwarzer Soutane den Trauerzug an, als die beiden von Skrupeln geplagten Abenteurer wieder auftauchen und die Wahrheit enthüllen, die Muff Potter vor dem Galgen rettet. Der flüchtende Indianer Joe wird von den Kleinstadtbewohnern mit vollem Körpereinsatz überwältigt. Mit der allgemeinen Freude über die unversehrte Rückkehr der Lausbuben endete das Stück, das vom Publikum begeistert aufgenommen und mit rhythmischem Beifallklatschen bedacht wurde.

Praxisdozent Hans Ulrich Dobler von der evangelischen Missionsschule Unterweissach schaffte es trotz der aufgeregt-heiteren Plauderstimmung mit seiner Kurzpredigt nach einem Musiktitel der Band um Manuel Frommer (auch hier wirkten zwei der Schauspieler mit), das Publikum innehalten zu lassen. Dazu verknüpfte er die Theaterhandlung mit der Jahreslosung 2017, entlarvte egoistisches Denken und rief dazu auf, Christi Vorbild nachzufolgen, der sich nicht von der Meinung der Anderen habe abhängig machen lassen. Zum Gelingen des Nachmittags trugen auch Jörg Blöchle aus Sigmarswangen und Ewald Plocher aus Holzhausen bei, die sich um die Akustik kümmerten. Spenden und Bewirtungserlös waren für die Theaterlizenz und die Jugendarbeit des CAV bestimmt.