Thomas Esslinger (Zweiter von links) zeigt den Ortschaftsratskollegen seinen Betrieb. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat auf Tour / Firma Esslinger besichtigt

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Glatt. Glatt hat einen Dorfladen. Der Ortschaftsrat hofft, dass es ihn noch lange gibt. Beim Ortsrundgang am Samstag machten die Kommunalpolitiker einen Besuch bei Ulrike Pape und Jochen Umbrecht, die den Laden führen. Dort ist alles für den täglichen Bedarf, von frischen Backwaren bis zu Büchern, erhältlich. "Es ist ein kleines Kaufhaus", stellte Ortsvorsteher Helmut Pfister begeistert fest. Selbst ein Frühstück kann man dort bekommen, und einen Lieferservice haben die Betreiber auch eingerichtet. Der Dorfladen sei ein Ort, wo die Bürger, anders als im Supermarkt, noch miteinander ins Gespräch kommen und sich austauschen könnten. Der Laden gehöre zur Dorfgemeinschaft und hebe die Lebensqualität, betonte Pfister. Es kaufen aber nicht nur Glatter, sondern auch Durchreisende, Radfahrer und Leute aus dem Nachbarort ein. Zusätzliche Frequenz bringt die Lotto-Annahmestelle. Pfister überreichte den Ladenbesitzern einen Blumenstrauß, und im Gegenzug schenkte Ulrike Pape an die Besucher Sekt aus.

Der Rundgang führte weiter zum Betrieb von Ortschaftsrat Thomas Esslinger, der in seiner Firma Drehteile herstellt. 1987 hat er das Unternehmen gegründet. 2005 kaufte er die Halle der Süddeutschen Plakatierung, 2013 baute er das 800 Quadratmeter große Materiallager an. Insgesamt sind in dem Betrieb neun fest angestellte Mitarbeiter beschäftigt, zwei von ihnen arbeiteten auch am Samstag.

Thomas Esslinger zeigte den Besuchern die hochmodernen Maschinen. Bedient und programmiert werden sie von Facharbeitern. Die Arbeit sei interessant, erklärte Esslinger. Die Drehteile für Sondermaschinen werden nach Zeichnung hergestellt.

Mit der Photovoltaikanlage auf dem Hallendach wird der Strom zur Hälfte selbst erzeugt und zwei Drittel davon gleich verbraucht. "Die Auftragslage ist sehr gut", sagte Esslinger. Überhaupt habe der Betrieb nur einmal, im Krisenjahr 2008, Kurzarbeit anmelden müssen.

Nach dem Start am Rathaus hatten die Ortschaftsräte zunächst im Farrenstall den neuen Rasenmäher, für rund 17000 Euro erst kürzlich angeschafft, besichtigt. In Glatt brauche man für die Grünanlagen ein ordentliches Gerät, stellte Pfister fest.

Er berichtete, dass sich die Ortsvorsteher beim Bauhofleiter beklagt hätten, dass die städtischen Anlagen schlecht gepflegt würden. Es wurde dann nicht nur ein neuer Aufsitzmäher gekauft. Es seien auch mehr Stunden fürs Mähen bewilligt worden, teilte Pfister mit.

Weiter ging es in den Kindergarten: "Wir hätten für unsere Kinder gern ein paar Büsche – drei bis vier würden reichen", meinte Leiterin Katrin Hoffmann. Aus Sicht von Pfister ist das kein Problem. Er versprach auch, den dicken Ast im Garten selber zu entfernen. Nächster Halt war an der Mauer des Schlossgartens. "Da müsste man etwas machen", fand Ortschaftsrat Christoph Eisele. Die Mauer scheint sich nach innen zu neigen, auch einige Risse sind sichtbar.

Die Grenzsteine stehen immer noch am Minigolfplatz. Sie sollten eigentlich an den Eingangsbereich des Schlosses versetzt werden, doch bislang wollte sich kein Verein die 500 Euro verdienen, die für diese Arbeit im Haushaltsplan bereitgestellt wurden. "Jeder, den ich gefragt habe, hat abgelehnt", bedauerte Pfister. Vor Ort wurde diskutiert, die Steine stehen zu lassen. Pfister verwies auf den Ortschaftsratsbeschluss, den er ungern kippen möchte. Er will das Thema dennoch bei einer Sitzung nochmals zur Sprache bringen.