Die Schüler notieren sich, welche Geräusche sie im Freien hören. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Mühlheimer Grundschüler befassen sich beim gestrigen Aktionstag mit Geräuschen aller Art

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Mühlheim. Krach kann ganz schön nervig sein. Das wissen die Lehrerinnen. Aber auch die Mühlheimer Grundschüler machten sich dies beim gestrigen internationalen "Tag gegen Lärm" bewusst.

An der Tafel im Klassenzimmer fanden die Kinder die "Eintrittskarten" für die jeweiligen Stationen. Dort standen auch die Aufgaben, die zu lösen waren. Beispielsweise: "Was ist Schall? Schreibe deine Vermutung auf ein Blatt. Schlage eine Klangschale an – spüre." Eine Schülerin schlug auf eine Trommel: "Das ist Krach", fand sie. In einem Gehäuse waren viele kleine Kugeln. Wenn sie bewegt wurden, hörte sich das an "wie ein Meer", stellte ein anderes Mädchen fest.

Um die Gruppe herum lagen mehrere Musikinstrumente. Es galt zu unterscheiden, was ein Ton oder Klang ist. Manchmal wurde dies ganz unterschiedlich empfunden.

Als Wohlgeräusche notierten die Grundschüler unter anderem das Schnurren einer Katze oder Vogelgezwitscher. Nervig dagegen können laute Musik, Schnarchen, Klogeräuschen, Flugzeug- und Autobahnlärm oder das Kratzen mit dem Nagel an der Tafel sein.

An einer anderen Station gab es ein Hörspiel: Dort sollten Bilder bestimmten Geräuschen zugeordnet werden.

Derweil waren die Erst- und Zweitklässler draußen und schrieben auf, was sie hörten. Das waren Autos, Vögel und Kinder. "Wir haben uns mit Sinnen beschäftigt", erklärte Klassenlerhrerin Linda Renz. Thema war dabei das Ohr, wie es aufgebaut ist und funktioniert.

Durch die Autobahnbrücke sind Mühlheim und Renfrizhausen besonders lärmgeplagt. Ortsvorsteherin Barbara Klaussner stattete der Grundschule und ihrer Leiterin Petra Plocher-Irschik einen Besuch ab. Sie brachte die neuesten Zahlen zur Verkehrsbelastung der Autobahn mit. Da gab es eine Zunahme: Die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke stieg bei der Dauerzählstelle Horb von 51 972 Kraftfahrzeugen im Jahr 2013 auf 53 100 im vergangenen Jahr. Leicht zugenommen hat der schwere Güter- beziehungsweise Busverkehr, und zwar von 5753 auf 5819. Der Ortschaftsrat Mühlheim verzichtete auf einen eigenen Aktionstag gegen den Lärm. "Vielleicht sollten wir etwas anderes machen, als immer nur unter der Autobahn zu stehen", meinte Barbara Klaussner. Sie hat aber auch schon ein bisschen resigniert. "Solange nicht ausgebaut wird, erreichen wir ohnehin nichts", meinte sie.