Kirchengemeinde Hopfau und Dürrenmettstetten diskutieren eine gemeinsame Verwaltungs- und Haushaltsführung

Sulz-Dürrenmettstetten (hus). Zu einer Versammlung zum Informationsaustausch über die mögliche Bildung einer Gesamtkirchengemeinde hatten die beiden Kirchengemeinden Hopfau und Dürrenmettstetten eingeladen.

Den knapp 40 Besuchern aus beiden Kirchengemeinden berichtete der stellvertretende kirchlichen Verwaltungsleiter Jürgen Herre aus Balingen von seinen durchweg positiven Erfahrungen, die er als Kirchenpfleger beim Zusammenschluss der Kirchengemeinden Betzweiler und Wälde vor mehr als zehn Jahren gemacht habe. Die Vorteile einer zusammengeschlossenen Verwaltungs- und Haushaltsführung lägen dabei auf der Hand: Durch gemeinsame Sitzungstermine können Synergieeffekte genutzt werden, etwa mit der Bildung von verschiedenen Ausschüssen. Nur noch ein Haushaltsplan müsse erstellt werden, der kostensparender sei, die Aufrechnung der Ausgaben für die jeweiligen Kirchengemeinden entfalle. Durch die Verschlankung“ wäre auch die Pfarrstelle wieder interessanter, zeigte Herre auf.

Dekan Ulrich Vallon verwies mit den derzeit vier offenen Pfarrstellen, wobei eine Stelle ins vierte Jahr der Vakatur gehe, auf die Schwierigkeit der Besetzung von Pfarrstellen im ländlichen Raum. Für den Pfarrer hier bedeute die doppelte Führung auch doppelte Arbeitszeit, erklärte Vallon. Die fehle ihm dementsprechend bei der Gemeindeseelsorge. Wie bisher würden in jeder Gemeinde sieben Kirchengemeinderäte mit einem Vorsitzenden gewählt, erklärte Herre, die zusammen einen Gesamtkirchengemeinderat bildeten. Daraus wiederum werde ein Vorsitzender bestimmt. Keine Veränderung gebe es bei den Besitztümern wie Gebäude, Grundstücke und die jeweiligen Rücklagen. Bauvorhaben würden in der Reihenfolge der Dringlichkeit abgearbeitet.

Als finanzieller Anreiz für eine Gesamtkirchengemeinde könne die Bezirksumlage der Landeskirche von 5000 Euro als einmalige Zahlung gesehen werden, so Pfarrer Wolfgang Müller. Gleichwohl sieht Dekan Vallon die Zusammenführung beider Gemeinden als "guten Schritt in die Zukunft", da unter anderem auch die Kindergartenarbeit zu 100 Prozent gefördert werde.

Hans Steinwand aus Dürrenmettstetten äußerte seine Bedenken in der Fragerunde, ob die gemeinsame Verwaltung der Türöffner zur späteren Fusion werden könne. Dem konnte Pfarrer Müller widersprechen, "eine Fusion wollen wir gar nicht, das ist nicht unser Ziel". Diese könne auch nicht von der Landeskirche "verordnet" werden, erklärte Dekan Vallon.

Kirchengemeinderätin Julia Buchner aus Hopfau bestätigte die Notwendigkeit der Versammlung, da die gestellten Fragen und Gedanken in die weiteren Beratungen einflössen würden. Als Gremium stünden sie der Bildung einer Gesamtkirchengemeinde positiv gegenüber. Pfarrer Müller: "Der Kirchengemeinderat wird es letztlich entscheiden".