Trotz des kühlen und regnerischen Wetters ist das Klosterfest auf dem Kirchberg gut besucht. Dort ist auch ein großes Programmgeboten. Foto: Steinmetz

Besucher kommen trotz schlechtem Wetter. Handwerkermarkt auf dem Hof. Musikalische Vesper in der Kirche.

Sulz-Renfrizhausen - Bei dem regnerischen und kühlen Wetter haben am 1. Mai viele aufs Wandern und Radfahren verzichtet. Sie sind gleich mit dem Auto auf den Kirchberg gefahren.

Die Autos standen nachmittags bis zum Wald. Wer sich nicht traute, in Klosternähe zu fahren und zu hoffen, dort noch einen freien Parkplatz zu finden, musste schließlich doch noch wandern.

Die Veranstalter sind mittlerweile schlechtes Wetter am 1. Mai gewohnt. Aber das Klosterfest ausfallen zu lassen, kam bei dem großen Aufwand nicht in Frage. Der Besuch war auch keineswegs schlecht: Das auf dem Klosterhof aufgestellte Zelt war um die Mittagszeit bis auf den letzten Platz gefüllt.

"Wir hätten gern das Wetter von Sonntag gehabt", meinte Dagmar Kötting, im Kloster für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Da seien schon viele Leute gekommen, allerdings hatte nur die Klosterschenke geöffnet.

Für die Ausflügler gab es ein Programm für Leib und Seele – und auch fürs Auge. Die Besucher waren zum Maisingen, zu Orgelkonzerten und zur musikalischen Vesper in der Johanniskirche zum Abschluss des Festes eingeladen. Der geistliche Leiter des Klosters Kirchberg, Matthias Gössling, leitete Führungen, die sehr großen Zuspruch fanden. Dabei erfuhren die Teilnehmer interessante historische Details und lernten das Kloster näher kennen. Gössling nahm sie mit zum schönsten Aussichtspunkt mit Blick auf den Hohenzollern, der auch bei dem trüben Wetter gut sichtbar war. Bevor das Kloster 1237 erbaut wurde, stand hier schon eine Burg, erzählte er.

Die Hauptattraktion war, wie in den vergangenen Jahren, der Kunsthandwerkermarkt. Erstmals nahm daran die Nähwerkstatt aus Sulz teil. "Es läuft gut", freute sich im Stand Karl Götz, der soeben eine Tasche verkauft hatte. Er hätte nicht gedacht, dass bei dem trüben Wetter so viele Besucher kämen. In der Nähwerkstatt sind Flüchtlinge beschäftigt. Sie hatten beim Maifest Gelegenheit, ihre Produkte zu veräußern. Die Werkstatt in Sulz ist gleichzeitig ein Treffpunkt. "Wir wollen noch mehr daraus machen", sagte Götz. Er denkt dabei unter anderem an Hausaufgabenbetreuung. Willkommen seien auch weitere Flüchtlinge, die nähen könnten.

Regelmäßige Marktteilnehmer sind Otto und Siglinde Gönner mit dem Stand des Bezirksbienenzuchtvereins Sulz. Beide mussten viele Fragen zur Imkerei beantworten, und auch so manches Gläschen Honig konnte verkauft werden.

Die Stadtverwaltung hatte sich nach den vergangenen Schlechtwettererfahrungen für ihren Info-Stand ein Plätzchen im Trockenen gesichert. Im unteren Gang des Konventgebäudes erhielten die Besucher auf dem mitgebrachten Tablet einen virtuellen Rundumblick auf touristische Attraktionen der Stadt Sulz.

Der Erlös der Tombola fließt in den geplanten Umbau der Oberen Scheuer. Mit diesem Bauprojekt sollen mehr Tagungsräume, ein Ort der Stille und Meditation sowie neue Präsentationsmöglichkeiten für die Kunstsammlung Helmuth Uhrig geschaffen werden. Ein Modell dazu wurde ausgestellt. Die Finanzierung sei noch nicht ganz gesichert, teilte Dagmar Kötting mit. Es seien Zuschussanträge gestellt worden. Sie hofft, dass im zweiten Halbjahr das Bauprojekt starten kann.

In der unteren Scheuer befand sich der Flohmarkt: Dort drängten sich die Leute auf der Suche nach Raritäten und Schnäppchen. Etwas weniger turbulent ging es im Helmuth-Uhrig-Museum zu. Im Nebenraum durften sich Kinder mit Brigitte Vosseler künstlerisch betätigen. Weitgehend beschäftigungslos war das DRK. Helmut Woitas von der Bereitschaft Sulz nahm es gelassen: "Wir sind präsent. Wenn wir kein Geschäft haben, ist es eine gute Veranstaltung", meinte er.