Umgestaltung des Wöhrd steht an erster Stelle / Neu an der Spitze: Eberhard Stiehle und Traude Mangold

Sulz. Seit fast zehn Jahren gibt es ihn: den Kernstadtbeirat, und er hat es geschafft, seine Existenz weitgehend geheim zu halten. Das soll sich ändern, befanden die neu- und wiedergewählten Stadträte aus der Kernstadt, Cornelia Bitzer-Hildebrandt, Heidi Kuhring, Traude Mangold, Manfred Maier, Karl Mutschler, Tobias Nübel, Klaus Schätzle, Dominique Steng und Eberhard Stiehle. Zum neuen Vorsitzenden wählten sie Eberhard Stiehle, zur Stellvertreterin Traude Mangold.

Am ersten Abend standen Bürgeranfragen auf der Tagesordnung: Anliegerparkscheine, Bauanfragen, Namensplaketten auf dem anonymen Gräberfeld, Feuerwerksängste in der dicht bebauten Altstadt. Letztere werden nun im Gemeinderat zur Sprache kommen, für Anliegerparkscheine allerdings gibt es einerseits nicht genug Stellplätze für alle Interessenten vor ihrem Haus, andererseits zu viele, um eine Parkraumbewirtschaftung juristisch wasserdicht zu begründen. Da stößt der Cityrat an Grenzen.

Die Namensplaketten, eine Anregung von Dekan Zepf, wurden schon vom alten Gremium befürwortet. Weitere Entsorgungsstationen für Hundekot sollen eingerichtet werden an den Spielplätzen Schillerhöhe und Kastell sowie in der Weilerstraße.

In einer zweiten Sitzung formulierte der Kernstadtbeirat seine Anmeldungen zum Haushalt 2015. An erster Stelle steht der Wöhrd, dessen Umgestaltung 2015 bis 2018 wie in den "Grünprojekt" – und Hochwasserschutzplanungen vorgesehen – in Angriff genommen werden soll. Dabei geht es nicht nur um eine möglicherweise erstmal provisorische Öffnung zum Fluss hin, sondern auch um den "Salzlehrpfad" als Verbindung zwischen Altstadt und Neckarwiesen.

Ein Mitglied verwies auf Gemeinderatspläne aus dem Jahr 1996, um zu unterstreichen, dass die Zeit gekommen sei. Statt womöglich leicht zu zerstörender Kunstwerke im Wöhrd will der Cityrat sie im Neckar aufstellen.

Ein zweites Anliegen ist dem Kernstadtbeirat die Barrierefreiheit im zukünftigen Bürgerhaus Bergstraße 37. Dazu gehört ein Aufzug, dessen Position und Reichweite in den Haushaltsberatungen näher erläutert werden sollen.

Weitere Anmeldungen beziehen sich auf Spielgeräte für den Wöhrd, eine gewerbsmäßige Spülmaschine fürs Foyer des Backsteinbaus, die Bebauung der nördlichen und östlichen Seiten von Scheffel- und Eichendorffstraße und Tempo 30 in der Hauptstraße. Leerstehende Schaufenster soll die Verwaltung anmieten und an Kleinstgewerbetreibende ohne eigenes Ladengeschäft vergeben.

Der Cityrat beschäftigte sich ohne Beschluss des Weiteren mit den Themen Neubürgerversammlung, Begleitung von Flüchtlingen und der Gestaltung des Projekts Multifunktionsraum im zukünftigen Bürgerhaus. Ja, und dann durfte er noch zehn Freikarten für das Neujahrskonzert an verdiente Mitmenschen verteilen. Wenigstens dieses wird ja wohl Aufmerksamkeit erregen.