Zeit und Muskelkraft investieren die Mitglieder des ANV an den Kirchbergweihern. Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeitseinsatz des ANV Sulz. Anglerparadies unterhalb der ehemaligen Klosteranlage gilt es zu erhalten.

Sulz-Renfrizhausen - Heute sind es manchmal Rehe, die im trockengelegten "Vierer" aus dem Schilf herauskommen. Es wurden sogar schon Wildschweine beobachtet, die sich im Kirchbergweiher tummelten. In einem Jahr sollen es nach dem Willen des ANV hier allerdings wieder Karpfen und Forellen geben.

Das Hauptaugenmerk beim Arbeitseinsatz des Angel- und Naturschutzvereins Sulz (ANV) galt am Samstag dem "Vierer", der schon im Jahr 2013 abgelassen wurde, um wichtige Pflege- und Sicherungsmaßnahmen in Angriff nehmen.

Mitten im Weiher Gras zu mähen, das geht wirklich nicht alle Tage. Die emsigen Mitglieder des ANV waren dem Aufruf von Rüdiger Graf und Herbert Rauthenberg zum letzten Arbeitseinsatz in diesem Jahr gefolgt, um gerade im Bereich des "Vierer" besonders aktiv zu sein. Durch die Trockenlegung im vergangenem Jahr hat sich der Schlamm abgesetzt, und darauf haben sich Gräser und andere Pflanzen entwickelt. Diese Gräser wurden nun abgemäht, und somit sieht der Grund des Weihers wie eine sauber gemähte Wiese aus. Im oberen Bereich, wenn man die Fließrichtung des Wassers betrachtet, hat sich auch das Schilf ausgebreitet.

Hier ist es im Moment etwas schwierig, mit entsprechendem Gerät an die Arbeit zu gehen. Herbert Rauthenberg, der sich auf dem Kirchberg so gut auskennt wie wohl kein anderer keiner im ANV, will warten, bis der Boden gefroren ist, um dann selbst mit zwei, drei Helfern auch dem Schilf zu Leibe zu rücken.

Gerade in diesem Bereich hat sich ein tolles Biotop entwickelt. Hier treffen Vögel genauso ideale Verhältnisse an, wie Waldtiere, die zu allen Tageszeiten unterwegs auf dem Kirchberg sind. Ein kleines Tierparadies ist entstanden, das viele Wanderer neben den Fischern und den Jägern genießen.

Für Herbert Rauthenberg ist die Strecke bis zum "Dreier" ein richtiger Wasserfilter. Es wurde schon oft beobachtet, dass das Wasser nach anhaltendem Regen im "Dreier" so richtig braun war und dann als klares Wasser in den Weiher einfließt.

Noch einen Winter mit Minusgraden brauche der Boden letztendlich, um sich weiter abzusetzen.

In erster Linie wurde der Weiher vor einem Jahr abgelassen, um Arbeiten am Damm vorzunehmen. Auch hier war Herbert Rauthenberg der richtige Ansprechpartner beim ANV. Damit hat Rauthenberg, der schon seit seinem zwölften Lebensjahr beim Fischereiverein Sulz aktiv ist, kein Problem. Er habe schon herrliche Stunden auf dem Kirchberg erlebt und Unmengen an Stunden in die Kirchbergweiher investiert. Er war dabei, als die Weiher angelegt wurden. In der Anfangszeit musste eine Raupe, die im Einsatz war, immer wieder mit Handarbeit aus dem Schlamm gegraben werden.

Es war eine Riesenleistung der damaligen Mitglieder, die miteinander durch Dick und Dünn gingen. Ein halbes Dutzend Weiher sind es, die es heute vom Verein zu bewirtschaften gilt. Das Gras muss immer wieder gemäht werden, die Pflanzen, die an und zwischen den Weihern wachsen, müssen zurückgeschnitten werden. Und wenn die Wassermassen die vom "Nuller" in Richtung "Fünfer" laufen, gibt es Druck auf die Dämme. Immer wieder nagt das Wasser ihnen.

Für die Fischer muss auch hier Zeit und Muskelkraft investiert werden, um die Dämme dicht zu halten. Nur so bleibe das Anglerparadies unterhalb der ehemaligen Klosteranlage erhalten.

Arbeit in der Gemeinschaft macht Spaß und bietet einen Ausgleich zum Beruf

Den Helfern am Samstag war anzusehen, dass Arbeiten in der Gemeinschaft unheimlich Spass machen kann und für jeden eine Bestätigung außerhalb des üblichen Jobs oder Berufs ist.