Der Wasserstand des Schlossgrabens ist stark gesunken. Mittlerweile wird Wasser von der Glatt reingepumpt. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Versuch: Wasserzufuhr in den Schlossgraben soll nun über eine alte Leitung verbessert werden

Ein bisschen mehr Wasser befindet sich im Schlossgraben, aber nur, weil Glattwasser reingepumpt wird. Der städtische Bauhof arbeitet an einer Lösung: Über die alte Wasserleitung soll der Graben einen Zulauf bekommen.

Sulz-Glatt. Ein Karpfen bewegt sich ganz langsam im Wasser, er sitzt beinahe auf dem Grund. Der Wasserstand am Glatter Schloss ist dramatisch gesunken. Da hilft auch der viele Regen in den vergangenen Tagen nicht viel. "Wir pumpen fast täglich Wasser aus der Glatt rein", teilt Ortsvorsteher Helmut Pfister mit. Der Wasserspiegel sinke dennoch jeden Tag wieder um zehn Zentimeter.

Wasser kommt beim "Kaiser" genug vom Hang herunter. Etwa 50 Meter oberhalb des Wasserrads befindet sich die Brunnenstube. Allerdings sei die Quelle ausgebrochen, erklärt Wassermeister Ully Leopold, der sich die Situation vor Ort anschaut. Das heißt, dass das Wasser sich einen neuen Weg gesucht hat und nicht mehr ins Gußrohr fließt. Die Idee sei nun, Wasser in einem Auffangebecken zu sammeln und über ein Rohr in die alte Wasserleitung zu lenken. Die Firma, die mit den Straßenbauarbeiten beauftragt ist, hat bereits ein Loch gegraben und das alte Gußrohr freigelegt. Es unterquert die Straße und den Bach. Über diese Hauptleitung werden sechs Brunnen im Ort versorgt, drei davon am Schloss, einer im Schlossgarten. Mit der Leitung soll nun auch dem Schlossgraben Wasser zugeführt werden. "Ob’s funktioniert, wissen wir nicht", meint Leopold.

Das eigentliche Problem, glaubt Ortsvorsteher Pfister, sei der gesunkene Grundwasserspiegel. Diese Vermutung hat auch Hoteleigentümer Volker Bertram geäußert. Im "Züfle" habe man kein Grundwasser mehr, um die Kneippanlage und sonstigen Becken mit frischem Wasser zu versorgen.

Die Trockenlegung des Kanals am Schloss vorbei in die Glatt könnte die Ursache dafür sein. Das private Stauwehr ist geöffnet, so dass das Wasser ungebremst abwärts fließt. "Da können wir aber nichts machen", sagt Pfister.

Handlungsbedarf besteht nichtsdestoweniger. Es geht nicht nur um einen touristischen Aspekt. Der geringe Wasserstand könnte sich negativ auf das Schlossfundament auswirken.