Windkraft: Dürrenmettstetten und Wittershausen werden aus dem Regionalplan herausgenommen

Dürrenmettstetten ist kein Vorrangebiet für Windkraftanlagen mehr. Der Grund: Es gibt dort viele Rotmilane.

Sulz-Bergfelden. Zu Vorrangebieten für Windenergie auf ihren Gemarkungen hat der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg Sulz und Vöhringen schon 2013 zu Stellungnahmen aufgefordert. Jetzt ist ein erneutes Beteiligungsverfahren beschlossen worden.

Im bisherigen Regionalplan waren neben Dürrenmettstetten auch der Hader Berg in Wittershausen und das Kalte Feld in Dornhan als vorrangige Gebiete für Winkraft ausgewiesen.

In Dürrenmettstetten stehen bereits Anlagen. Jetzt wird festgestellt, dass sich dort ein "Dichtezentrum" des Rotmilans befindet.

Im Umweltbericht zum Regionalplan heißt es: "Es ist davon auszugehen, dass weitere Windkraftanlagen zu einer signifikanten Erhöhung des Tötungsrisikos und damit zu artenschutzrechtlichen Verboten führen." Der Regionalverband stuft somit das Konfliktrisiko als sehr hoch ein und zieht daraus die Konsequenz, dass das Gebiet für die Festlegung eines Bereichs mit Vorrang für die Windenergienutzung nicht weiterverfolgt wird.

Die Landesregierung habe es auf den Weg gebracht, dass in einem Dichtezentrum der Rotmilane keine Windenergieanlagen entstehen dürften. Dem müsse die Region Rechnung tragen, erklärte Bürgermeister Gerd Hieber.

Aus dem Regionalplan wird auch der Hader Berg herausgenommen. Allerdings mit einer ganz anderen Begründung: Durch die Nähe zur Sternwarte in Brittheim sei davon auszugehen, dass der Betrieb der Anlage beeinträchtigt werde. Der Vöhringer Gemeinderat lehnte das Vorranggebiet in seiner Stellungnahme von 2013 wegen des Landschaftsbilds und der Nähe zur Bebauung in Wittershausen ab.

Übrig bleibt noch das Kalte Feld auf Dornhaner Gemarkung und damit in Nachbarschaft zum Brachfeld, das zu Hopfau gehört. Nach den derzeit laufenden artenschutzrechtlichen Untersuchungen im Hinblick auf den Bau von drei Windkraftanlagen durch die EnBW liege kein Dichtezentrum des Rotmilans vor. Deshalb würden auch keine artenschutzrechtlichen Verbote erwartet.

Zwei der Windräder sind auf Sulzer Gemarkung geplant und damit nicht im Vorranggebiet. Das sei aber nicht Gegenstand der Diskussion, sagte Bürgermeister Hieber.

Nach wie vor aktuell sind die vom Ortschaftsrat Hopfau 2013 vorgebrachten Bedenken gegen das Kalte Feld als Vorranggebiet für Windenergieanlagen.

Das Gremium wies damals auf die Lärmbelästigung, zu geringen Abstandsflächen zur Bebauung, den Schattenwurf und die Landschaftsbeeinträchtigung hin.

Die Hopfauer Stellungnahme ist nun auch Bestandteil des am Montag bei einer Gegenstimme gefassten Beschlusses, der Fortschreibung des Regionalplans zu Windkraft-Vorranggebieten zuzustimmen.