Michael Lehrer freut sich mit Frau Mirjam und seinen Söhnen über die gewonnene Bürgermeisterwahl in Aichhalden. Foto: Herzog

Wie sich Michael Lehrers Weggang auf die Stadt auswirkt. Künftig in Aichhalden.

Sulz - Wenn einer jubelt, gibt es auch immer jemand Trauernden – in diesem Fall ist es die Stadt Sulz. Ab Juli muss sie ohne ihren Kämmerer Michael Lehrer auskommen. Dieser gewann am Sonntag die Bürgermeisterwahl in Aichhalden.

Er muss ihn schweren Herzens gehen lassen – Bürgermeister Gerd Hieber äußert sich zum positiven Wahlausgang für seinen Kämmerer Michael Lehrer. Dieser wird offiziell Anfang Juli sein Amt als Bürgermeister von Aichhalden antreten.

Überrascht war Hieber keineswegs über das Ergebnis. "Ich habe bereits vor zwei Wochen bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des ersten Wahlganges damit gerechnet, dass es klappt", meint Hieber. Damals hatte Lehrer mit 1194 Stimmen (47,1 Prozent) noch die absolute Mehrheit gefehlt. Am Sonntag gaben ihm bei der Stichwahl 1357 Aichhalder ihre Stimme, was 61,5 Prozent entspricht.

Ein Einschnitt für die Stadt

Hieber beglückwünsche seinen Kämmerer zu dem "eindrucksvollen Wahlerfolg". Er kenne Lehrer schon seit vielen Jahren und habe seine "hervorragende Entwicklung" verfolgt. "Sulz verliert einen hochkompetenten Amtsleiter", sagt er bedauernd. Das sei durchaus als Einschnitt zu betrachten.

Auf der anderen Seite freue er sich, dass Lehrer nun in seiner Heimatgemeinde tätig sein könne. Der Aichhalder hatte 1993 bereits seine Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt bei der Gemeinde Aichhalden absolviert und kehrt somit zu den Wurzeln zurück. Als guter Kollege im Landkreis Rottweil werde er ihm ja erhalten bleiben, meint der Bürgermeister.

Lehrers Weggang zwingt die Stadt Sulz dazu, einige Dinge neu zu organisieren. Schließlich ist der 46-Jährige nicht nur Kämmerer, sondern auch Geschäftsführer des Interkommunalen Gewerbegebiets InPark A 81 und Verwaltungsleiter der Sozialstation. 2002 hatte er sein Arbeitsverhältnis bei der Stadt Sulz begonnen.

Seit 2010 ist er Kämmerer und Leiter der Finanzverwaltung und damit auch kaufmännischer Leiter der städtischen Eigenbetriebe. Zusätzliche Aufgabengebiete sind Feuerwehr, Freibad, Steueramt, städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen und die Aufsicht und Leitung der Sachgebiete Liegenschaften.

"Wir werden uns nun im Gemeinderat über eine Nachfolge Gedanken machen müssen", erklärt Hieber.

Enge Vernetzung hilft

Was den InPark A 81 betreffe, so sei der stellvertretende Kämmerer Thorsten Utz von Anfang an so gut eingebunden worden, dass er die Geschäfte übergangsweise führen könne. "Die enge Vernetzung, die wir jetzt schon bei der Stadt haben, kommt uns zugute", meint Hieber.

Dennoch warte noch eine Herausforderung auf die Mitarbeiter der Stadt. Schließlich sei die Kämmerei eine wichtige Stelle bei den Haushaltsberatungen, die im vierten Quartal anstehen. Mit dem Entwurf gehe es bereits im Juli los. Mit einer Besetzung der Stelle des Kämmerers rechnet der Bürgermeister frühestens am Jahresende.

Bevor Lehrer Sulz im Juli verlässt, werde er noch bestmöglich für die Stadt genutzt, meint Hieber. So werde man beraten, welche seiner Projekte vor dem Abschied noch abgeschlossen werden können.