Ehrungen bei der Feuerwehr (von links): Bürgermeister Gerd Hieber, Stadtbrandmeister Eugen Heizmann, Marcus Gnirß, Sven Grabowski, Tobias Schwarzwälder, Norbert Hohendorf, Kreisbrandmeister Mario Rumpf und Bernhard Schönemann. Foto: Heidepriem Foto: Schwarzwälder-Bote

Sulzer Feuerwehr kann Zuwachs bei den Aktiven verzeichnen / Einige Jugendliche hören schnell wieder auf

Sulz (wh). Auch wenn es immer schwieriger wird, Ehrenamtliche zu finden, die sich in der Feuerwehr engagieren – bei der Hauptversammlung der Sulzer Wehr konnte Stadtbrandmeister Eugen Heizmann Zuwachs bekannt geben: Nachdem Martin Lutz und Marc Plocher von der Jugendwehr zu den Aktiven gewechselt sind, ist deren Zahl von 54 auf 56 gestiegen.

Eugen Heizmann bat für die Zukunft um Unterstützung von Bürgermeister Gerd Hieber und der Verwaltung. Bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern sollte das Augenmerk mehr auf Feuerwehrzugehörigkeit gelenkt werden.

Bei der Hauptversammlung, die durch den Auftritt des Spielmannszugs eröffnet wurde, zeigte sich Stadtbrandmeister Eugen Heizmann zufrieden mit dem abgelaufenen Jahr. Personell kann er nunmehr auf die Unterstützung von 56 Wehrmännern bauen. Leichte Sorgenfalten gab es über die Entwicklung in der Jugendarbeit. Viele Jugendlichen hörten bereits nach kurzer Zeit wieder, auf sich ehrenamtlich zu betätigen.

Das zurückliegende Jahr galt der Aus- und Fortbildung und der Instandhaltung der Geräte. Auch konnte die Unterbringung im zurückliegenden Jahr und insgesamt in den 28 Jahren verbessert werden. Neben den aktiven Wehrmännern kann Heizmann auf sechs Alterswehrmänner bauen. Die Sulzer Wehr sei von der Ausrüstung her auf dem aktuellen Stand der Technik. Im zurückliegenden Jahr gab es 78 Alarmierungen, davon waren 13 Brandeinsätze, 29 technische Hilfeleistungen, zwölf Einsätze um Ölspuren zu beseitigen und 15 sonstige Einsätze. Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen gab neun. Diese Zahl habe sich eindeutig verbessert.

Schriftführer Uwe Springwald ging im Monatsrhythmus auf die Einsätze ein und erinnerte unter anderem an den Garagenbrand in Fischingen, den er bei der Alarmierung in seiner Nachbarschaft selbst vor Augen hatte. Gerne ging er auch auf die kameradschaftlichen Veranstaltungen ein. Da gab es den Besuch der Musical-Show im Backsteinbau.

Der Ausflug in die Nebelhöhle war ein wirklicher Höhepunkt und auch die Tour de Ländle-Veranstaltung, trotz vieler Arbeit, ein wirkliches Erlebnis. Zu stemmen gab es auch die Gesamthauptversammlung und die Mobil-ohne-Auto-Veranstaltung.

In Zahlen gerechnet ist die Durchschnittszahl auf 146 Stunden pro Wehrmann gesunken. Im zurückliegenden Jahr wurden 7613 Dienststunden registriert. Alleine in Übungen mussten 1772 Stunden investiert werden. Für sonstige Dienste wie Verkehrsregelungen, Weihnachtsmarkt und vieles mehr wurden 925 Stunden geleistet, für die Jugendarbeit 470 Stunden und für Bereitschaftsdienste 1128 Stunden. Auch bei der Kreisausbildung für Atemschutzgeräteträger sind 638 Stunden zusammen gekommen, dazu 203 Stunden bei der Maschinistenausbildung.

Die Zahlen von Kassierer Markus Gnirß waren positiv. Jürgen Heizmann als Kassenprüfer freute sich darüber, dass alles ordnungsgemäß gebucht war. Stabführer Axel Frick informierte über die traditionellen Auftritte des Spielmannszugs. Ziel ist es, mit acht Frauen und elf Männern spielfähig zu bleiben. Jugendwart Ralf Kopp stellte fest, dass trotz der genannten Probleme im Jugendbereich einiges geleistet wird und verwies auf die Versammlung im März des kommenden Jahres.

Dass sie ehrenamtlichen Wehrmänner viel leisten, ist Bürgermeister Gerd Hieber bewusst. Er bedankte sich bei allen für die Arbeit und freute sich, in der Stadt Sulz alle Feuerwehrmagazine mit Abgasabsauganlagen ausgestattet sind. Insgesamt wurden hier rund 50 000 Euro investiert. Bis 2017 sollen alle Wehrmänner neu eingekleidet werden. In diesem Jahr noch wird das neue Fahrzeug nach Sigmarswangen geliefert, und in Hopfau gilt es das Gebäude zu verbessern.

Am liebsten würde Kreisbrandmeister Mario Rumpf die Leistungen von Norbert Hohendorf, Sven Grabowski und Markus Giek in Gold oder Diamanten aufwiegen. Feuerwehrehrenzeichen in Gold oder Silber für 40 beziehungsweise 25 Jahre freiwilligen Feuerwehrdienst konnte er bei der Hauptversammlung der Sulzer Wehr vergeben.

Die Leistung, die Norbert Hohendorf in den zurückliegenden 40 Jahren erbracht habe, sei außergewöhnlich. Kreisbrandmeister Mario Rumpf hatte das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold mitgebracht für den Mann, der sich in den zurückliegenden vier Jahrzehnten nicht nur im normalen Feuerwehrdienst engagiert hat. Über viele Jahre war Hohendorf im Jugendbereich wichtiger Ansprechpartner und hatte für kurze Zeit auch die Aufgaben als Jugendwart übernommen.

Bereits 25 Feuerwehrjahre auf dem Buckel haben Sven Grabowski und Markus Giek. Auch ihnen gratulierte Rumpf – mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Dazu gab es von Bürgermeister Gerd Hieber Geschenke von der Stadt für die Geehrten und von der Abteilung durfte Grabowski einen Stich vom Marktplatz entgegen nehmen, für Hohendorf gab es eine Uhr mit dem gleichen Motiv. Von den Wehrmännern gab es anhaltenden Beifall für die Ehrungen.

Kreisbrandmeister Mario Rumpf nahm die Gelegenheit war, in seinem Grußwort einen Blick in die Zukunft zu richten. Als Beispiel nannte er den Wechsellader AB-Hochwasser, der auf Zukunft gebaut sei und immer mehr Nachahmer finde. Hier hätten die Verantwortlichen Weitblick gezeigt. Es sei damit zu rechnen, dass dieses Teil immer mehr zum Einsatz kommt.

Bei der Jugendarbeit, so Rumpf, gebe es Auswertungen, die zeigten dass viele Jugendlichen nach zwei Jahren "keinen Bock" mehr haben, sich zu engagieren. Dies werde in Zukunft für kritische Situationen sorgen. Rumpf machte Werbung dafür, dass Wehrmänner oder auch DRK-Ehrenamtliche und viele Andere, die sich im sozialen Umfeld bewegten, Vorteile erhielten. Er dachte dabei an Rentenpunkte, die denjenigen gut geschrieben würden. Dazu gebe es sicherlich viele Dinge, mit denen sich die Politik und die Kommunen bei diesen Menschen bedanken könnten. "Mir macht es Angst, zu sehen, wie es in zehn Jahren aussieht."

Rumpf sprach von Pflicht-Feuerwehrmänner, die bei Einsätzen ohne jegliche Ausbildung in die Einsätze müssten. Auch der Arzt Bernhard Schönemann ging in seinem Grußwort in diese Richtung. Die Feuerwehr sei nach der Polizei für die innere Sicherheit, bei Unfällen und vielem mehr in der Pflicht. "Wer geht in den Einsatz, wenn es Einsätze durch die Vogelgrippe gibt, wer ist bei Stromausfällen gefragt?"

Der Begriff freiwillig steht bei einem Ehrenamtlichen nur, wenn er in die Feuerwehr eintrete. "Die Ehrenamtlichen brauchen mehr Wertschätzung." Hier wurde vom Kreisverband ein Ehrenamtspapier aufgelegt, mit dem sich die Politiker auseinander setzen sollen.