"Mühlbachprojekt" in Renfrizhausen soll Erhalt der Obstbäume und damit Lebensraum für Tiere sichern

Sulz-Renfrizhausen (rh). Schon bevor Klaus-Peter Mühleck als Ortsvorsteher eingesetzt wurde, hat er für die Gemeinde Renfrizhausen Zuschüsse beim Landschaftserhaltungsverband (LEV) in Rottweil beantragt die mittlerweile längst genehmigt sind. Klaus-Peter Mühleck nannte es in der Ortschaftsratsitzung das "Mühlbachprojekt", bei dem es um Landschafts- und Kulturpflege geht.

Im Jahr des Grünspechtes wollen sich der Verband und auch Ortsvorsteher Klaus-Peter Mühleck stark machen für die Vogelwelt im Mühlbachtal.

Es sind nicht nur Grünspechte die er auf dem Weg zum Gelände, das sich am Mühlbach Richtung Bergfelden befindet, gesichtet hat. Auch Fledermäuse, zahlreiche andere Vogelarten und darunter sogar den Wiedehopf und die Wasseramsel hat er beobachtet. Gerade für diese Spezies sei die Erhaltung von alten Streuobstbeständen ganz wichtig.

Es sind rund zwei Hektar Fläche (Parzellen 521 und 524) die vom Schwarzdorn massiv befallen seien, der sich immer weiter in der Fläche und auch in die Höhe ausbreite. Mühleck erinnerte sich, dass es vor 15 Jahren in diesem Bereich noch gar kein Schwarzdorn gab.

Die Aktion, die noch einmal mit den Verantwortlichen vom LEV Rottweil vor Ort unter die Lupe genommen wird, werde zu 100 Prozent bezuschusst und koste damit die Stadt Sulz keinen Cent. Natürlich solle sie nachhaltig sein.

Auch da ist Mühleck schon aktiv geworden. Er wird von einem guten Freund vier bis sechs Ziegen erhalten, die im Nachhinein den Bewuchs nieder halten sollen. Anders könne der Schwarzdorn nicht dauerhaft bekämpft werden, nach einem Kahlschlag, so wisse er aus Erfahrung.

Der Kahlschlag selbst, der zum Teil an einem – wenn auch nur kurzen – Steilhang, stattfinden wird, müsse mit Spezialmaschinen und nicht zuletzt mit Handarbeit und Muskelkraft angegangen werden. So könnten die rund 70 alten Obstbäume erhalten werden – die nicht alleine wegen der Äpfel wegen – hauptsächlich die Tierwelt werde davon profitieren. Manche Bäume sind allerdings nicht mehr zu erhalten, dafür würden neue gepflanzt. Mühleck wies bei diesem Tagesordnungspunkt auf die "tolle Arbeit" von Schäfer David Mauch hin, der in anderen Bereichen mit seinen nachhaltigen Aktionen Einiges bewegt habe. Der Ortsvorsteher hofft nun, dass der Schwarzdorn als Hackschnitzel verkauft werden und mit den Einnahmen die Fläche erweitern werden könnte.

Die Ortschaftsräte waren beeindruckt von den Ausführungen des Ortsvorstehers, der als Mann vom Fach in diesem Bereich auch das Insiderwissen hat. Abschließend betonte Mühleck nochmals, dass ohne Tierbeweidung die ganze Aktion nicht zum Erfolg führe.