Zu Recht, meinen die Ortschaftsräte, sei der Antrag auf eine Verkehrsüberwachungsanlage gestellt worden. Foto: von Erichsen Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: "Fischinger Steige" wichtigen Schritt weiter

Sulz-Mühlheim (ah). Nun soll es im Baugebiet "Fischinger Steige" tatsächlich losgehen. In der Sitzung des Mühlheimer Ortschaftsrats gingen die Räte den nächsten Schritt auf dem Weg zum Beginn der Erschließungsarbeiten im Frühjahr nächsten Jahres. Der Empfehlungsbeschluss fiel einstimmig – zur Freude von Ortsvorsteherin Barbara Klaussner und Planer Andre Leopold.

"Es gibt eigentlich nichts mehr, was den zeitlichen Ablauf hindern könnte" gab Leopold bekannt, der aufgrund der Teilnahme an der Ortschaftsratssitzung in Bergfelden nicht ganz pünktlich war. Der Plan war ganz normal ausgelegt worden, gab Leopold bekannt, bis zur Änderung des Flächennutzungsplans wird noch einige Zeit vergehen, dies ändere aber nichts am Ablauf.

Die Altlastenflächen (der ehemalige Müllplatz) dürfen nicht bebaut werden, auch wenn die Probebohrungen nichts Negatives zu Tage gebracht haben. Die Denkmalpflege hatte zu verstehen gegeben, dass bei einem eventuellen Fund eine sofortige Benachrichtigung erfolgen muss. Mit dem Landratsamt Rottweil seien die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen abgesprochen worden.

Dem Artenschutz, hier wurden Exemplare der "Bocksriemenzunge" nach Bergfelden verpflanzt, ist Genüge getan. Andre Leopold ist nach wie vor der Meinung, dass der eingeplante Wendehammer ausreicht und eine Ringstraße nicht notwendig ist. Dies hatte in der Sitzungspause Günther Hetzel als Zuhörer gefordert.

Ortsvorsteherin Barbara Klaussner machte allerdings deutlich, dass die Planungen vom Ortschaftsrat abgesegnet seien und es keine Änderungen mehr geben werde. Auch ein Gehweg wird nicht angelegt. Als Alternative sind für jedes Grundstück zwei Stellplätze eingeplant, obwohl nach den aktuellen Bestimmungen nur ein halber Stellplatz vorgeschrieben ist. Einen Bolzplatz lehnte Planer Leopold ab, einen Spielplatz gibt es in 200 Meter Luftlinie im Bereich des Mühlbachringes.

Das Brauch- und Schmutzwasser aus dem Wohngebiet wird in die Leitung des Mühlbachringes abgeleitet, Regenwasser wird genauso in den Mühlbach abgeleitet wie das Regenwasser des Mühlbachringes. Vom Zeitplan her wird das Projekt "Fischinger Steige" am 22. November dem Gemeinderat vorgestellt, die Gewerke werden noch vor Weihnachten ausgeschrieben bei acht, neun Firmen aus der Region. Insgesamt entstehen 15 Bauplätze. Ziel ist es eine 30er-Zone einzurichten.

Bereits bei den Bürgerfragen machten Karl Wezel und Günther Hezel als Zuhörer deutlich, dass die Hochwasserschutzplanungen, die kürzlich in Bergfelden vorgestellt worden waren, für Mühlheim nicht ausreichend sind, da es vorgesehen sei, auf ein Rückhaltebecken zwischen Bergfelden und Renfrizhausen zu verzichten. Hezel mahnte, dass sich die Ortschaftsräte damit nicht zufrieden geben sollten, auch wenn Kosten in Millionenhöhe entstünden. Beide Bürger glauben nicht, dass der Schutz Mülheims bei einem 100-jährigen Hochwasser gewährleistet ist. Verstärken dürfte die Situation im Ernstfall das Abwasser von der Autobahn, der Bund sei damit ein Mitverursacher der misslichen Situation und müsse auch die entsprechenden Mittel bereitstellen.

Günther Hezel ließ sich nicht beirren. "Der Planer war dagegen – wir bekommen keine Zuschüsse" – mit diesem Argument von Albrecht Stocker endete die Diskussion. Barbara Klaussner ließ sich allerdings Karl Wezels Notizen geben.

Geschwindigkeiten machen Angst

Angst machte den Ortschaftsräten die Auswertung der Geschwindigkeiten die in Mühlheim selbst auf Höhe des angebrachten Messschildes gefahren werden. Auch die Menge der Fahrzeuge machte deutlich, dass der Mühlheimer Ortschaftsrat zu Recht einen "Blitzer" beantragt hat. An einem Tag wurden 1114 Fahrzeuge aus Richtung Fischingen gemessen.

Der schnellste Fahrer war an diesem Tag innerorts mit 95 Sachen unterwegs, an anderen Tagen wurden sogar mehr als 100 Stundenkilometer gemessen. Wirklich erschrocken ist Barbara Klaussner von den 141 "Sachen", mit denen ein Autofahrer auf der Straße aus Richtung Renfrizhausen gemessen wurden.