Frank Börnard (von links) interviewt Anke Eyrich, Elke Börnard und Peter Schimak. Foto: Schlachta Foto: Schwarzwälder-Bote

Workshop: Traumata bei Flüchtlingen

Sulz. Zu den am häufigsten genannten Themen in den Arbeitskreisen für die Unterstützung von Geflüchteten gehören Traumata und posttraumatische Belastungsstörungen. Deshalb trafen sich Flüchtlingshelfer im Bürgersaal der Stadt Sulz. "Der sichere Ort – Wie Helfende mit Trauma umgehen" lautete der Titel des gut zweistündigen Trauma-Workshops. Nach einer kurzen Einführung interviewte der Journalist und Betriebswirt Frank Börnard die Organisatoren.

Anke Eyrich, Sozialpädagogin und Familientherapeutin mit einer Ausbildung in Baby- und Körpertherapie, sprach unter anderem darüber, welche Erfahrungen es in Sulz derzeit in der praktischen Arbeit mit Geflüchteten bezüglich Traumata gibt. Sie berichtete auch, wie sich Belastungen im Verhalten der Kinder äußern.

Elke Börnard, Gestalttherapeutin und Sozialpädagogin, brachte ihre internationale Praxiskenntnis im Umgang mit Familien aus verschiedenen Kulturen ein. Außerdem zeigte sie im Trauma-Workshop auf, wie sich Helfende selbst verhalten, aber auch schützen können.

Der Schramberger Psychologe Peter Schimak kann auf eine langjährige Erfahrung in der Familienberatung, auch mit Migranten, zurückblicken. Er machte Mut, dass auch ehrenamtlich Tätige trotz der Komplexität von Traumata durchaus helfen und können. Nach der Gesprächsrunde im Workshop Trauma sammelten die Teilnehmenden zunächst ihre Fragen und Themen. Das Spektrum reichte von methodischen Fragen ("Was braucht ein traumatisierter Mensch?") über Signale ("Ist Traumatisierung ein Hindernis für die Integration?") und das eigene Verhalten ("Kann ich durch Fehlverhalten Traumata verschlimmern?") bis hin zu Informationsquellen und Unterstützung. Einige der Fragen wurden gleich erläutert und besprochen, andere flossen in eine anschließende Ermittlung des Bedarfs der Tätigen ein. Wichtig war den Teilnehmenden, mehr Fachwissen zu Traumata zu erhalten. Außerdem besteht großes Interesse, sich zu den konkreten Fällen auszutauschen. Ganz gezielt gefragt wurde nach Methoden, dem Umgang mit traumatisierten Kindern und der Ermittlung des Bedarfs an Unterstützung seitens der Geflüchteten. In den kommenden Wochen wird ein entsprechendes Angebot für Ehrenamtliche entwickelt. So soll ein nachhaltiger Umgang mit Traumata ermöglicht werden.

Weitere Informationen: www.ak.asyl-sulz.de.