Der Champion Baden-Württemberg ist gekürt: "Miss Bonny Bar Lee" mit Besitzer Hermann Helmer. Zweitplatzierte ist "RM Nadua" mit Konrad Benitz (von links). Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Fohlen- und Zuchtschau des Appaloosa-Clubs in Holzhausen / Den Champion ermittelt

Von Ingrid Vögele

Sulz-Holzhausen. Im Pferdezentrum in Holzhausen fand am Samstag zum wiederholten Mal die Fohlen- und Zuchtschau des Appaloosa Horse Clubs Germany, Regionalgruppe Baden-Württemberg, statt. Für diese Veranstaltung stellte die Besitzerin Petra Kloeser ihren Betrieb gerne zur Verfügung, der aus Sicht des Clubs geografisch ideal für die Anfahrtswege der Pferdebesitzer liegt.

Sie selbst züchtet als Liebhaberin von Western-Pferden Paints und Quarters, die beiden anderen der drei Westernrassen.

Im Hof steht "The Hoss Boss", ein dreijähriger Appaloosahengst, in der Grundfarbe "chessnut mit snowcape und flaming feet", wie es in der englischen Fachsprache heißt.

Er wird zum ersten Mal den Zuchtrichtern vorgestellt. Bereits als Fohlen prämiert, soll er nun hinsichtlich der Körung gesichtet werden. Das Stockmaß wird genommen, der Umfang des Röhrbeins gemessen und der Chip am Hals abgelesen. In der Halle wird der Ausdruck, das Gebäude des Pferdes und das Fundament genau in Augenschein genommen. Es soll symmetrisch gebaut und gut bemuskelt sein.

Der Kopf mit gerader Nasenlinie, die Ohren und Augen, Hals, Schultern, Rücken und schräg abfallende Kruppe werden begutachtet, ebenso die Beine mit den schrägen Fesseln und den passenden Hufen. Gangkorrektheit und -qualität zeigen sich in den drei Gangarten Schritt, Trab und Galopp. Den Gesamteindruck dazugenommen, ergibt sich daraus die Wertungsnote. Die Zuchtrichter Thomas Furtwängler und Regina Fahle erläutern jeweils die Einzelnoten. Für "The Hoss Boss" bedeutet dies, dass er nächstes Jahr zur Körung anstehen kann.

Zwei Stuten, "Easter Bunny Holiday" und die vierjährige "Niki O’Lena", stellen sich der Bewertung als Prämienstute. Mit diesem Prädikat, das ab einer Wertungsnote von 7,5 vergeben wird, darf sich letztere schmücken.

Auffallend sind die Pferdenamen, die manchmal den Elternnamen mittragen, so dass die Abstammung hier schon ersichtlich ist. Außerdem entspringen sie dem anglo-amerikanischen Sprachraum, ein Hinweis auf ihre Abstammung. Ein reinrassiger Appaloosa ist ein Pferd, das ausschließlich auf den Bestand und die Zucht der Nez-Perce- Indianer zurückzuführen ist, die in der Palouse-Prärie in Idaho lebten. Der Name Appaloosa leitet sich vom Zuchtgebiet ab.

Unterbrochen wird die Sichtung durch eine exzellente Reitvorführung. Eleganz, Schönheit und Beherrschung zeigen Maria Grimm auf "Pepi" und Elena Schorpp auf "Rusty". Ausgefeilte Hufschlagfiguren in verschiedenen Gangarten und fast geschwebte Traversalen beeindrucken die Zuschauer, unter ihnen auch Ortsvorsteher Lutz Strobel. Begeisterter Beifall belohnt Reiterinnen und Pferde.

Um eine positive Bewertung und Prämierung zu erhalten, müssen auch die Fohlen schon die Kriterien und Rassemerkmale wie das "Menschenauge", gestreifte Hufe, Fellmuster und die gefleckte Haut erfüllen. Die Besitzer des Jährlings "Sparky" und der Stutfohlen "RM Nadua", "Ima Pepita O’Lena" und "WM Only Sweet April" dürfen sich anschließend über eine gute 1b-Wertung freuen. Sieger und damit Titelträger "Champion Baden-Württemberg" wird das Stutfohlen "Miss Bonny Bar Lee", das mit einer Gesamtnote von 8,04 eine 1a-Prämierung erreicht. Besitzer ist Hermann Helmer.