Oliver Schäuble berät Unternehmen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Oliver Schäuble hat sich als Unternehmensberater vor 25 Jahren selbstständig gemacht

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Für Firmen macht Oliver Schäuble Analysen zum Ist-Zustand, zeigt Vorschläge auf, wie Arbeitsplätze verbessert und Abläufe effizienter gestaltet werden können. Als Unternehmensberater ist der Sulzer mittlerweile seit 25 Jahren in vielen Ländern unterwegs. Am 1. Januar 1990 hat er sein Ein-Mann-Unternehmen gegründet. "Einzelkämpfer" ist er bis heute geblieben. "In meinem Metier ist es schwer, Mitarbeiter zu finden", sagt er. Dabei habe er im vergangenen Jahr so viele Aufträge gehabt, dass er sogar einige ablehnen musste.

Der Senior Consultant für Industrial Enginieering war, bevor er sich selbstständig machte, technischer Angestellter einer Polstermöbelfabrik in Mötzingen. Seinen ersten Auftrag erhielt er von einem Automobilzulieferer in München.

Vor gut 20 Jahren stieg er als Berater bei einem kleinen Flugzeughersteller ein. Das habe ihm bis heute anhaltend Projekte in der modernen Verkehrsfliegerei eingebracht. Erst vor kurzem konnte er, wie er erzählt, einen Großauftrag abschließen. Anfragen kämen aber auch aus anderem Branchen, in denen Firmen aufgrund der schwierigen Marktlage nach Lösungen suchten.

Als freiberuflicher Dienstleister kommt Schäuble oft ins Ausland. Kunden hat er in der Schweiz, Österreich, Tschechien, Griechenland und in Russland. Die Politik macht ihm aber manchmal einen Strich durch die Rechnung. Die "unsensible" politische Haltung gegenüber Russland habe zwei Jahre Vorbereitungszeit und einen zwölfseitigen russisch-englischen Vertrag zur Makulatur werden lassen, ärgert er sich. Geplante Aufträge lägen nun auf Eis.

Mittel- und langfristig möchte Schäuble seine Aktivitäten aber in Baden-Württemberg forcieren. Im Fokus habe er dabei den Schwarzwald-Baar-Kreis mit seiner Vielzahl an innovativen und zukunftsträchtigen Unternehmen. Schäuble: "Es gibt immer etwas zu verbessern." Es werde noch zuviel in den Betrieben verschwendet. Auch gingen durch ein schlechtes Betriebsklima und unmotivierte Mitarbeiter viele Chancen am Markt verloren.

Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit sieht der 54-Jährige den Menschen. "Leute wegzurationalisieren, hilft nicht unbedingt den Unternehmen. Es geht dann Know-how verloren", betont er. So lehnt Schäuble auch Aufträge ab, wenn sie ihm nicht liegen. "Das kann ich mir heute leisten", fügt er hinzu.

Bis zu 20 000 Kilometer im Jahr ist Schäuble schon geflogen. Das sei körperlich anstrengend. Die Arbeit falle heute zwar nicht leichter, aber der große, in 25 Jahren angesammelte Erfahrungsschatz sei hilfreich.