Gewagte Kunststücke zeigen die Trapezmädchen. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschluss der Holzhauser Zirkustage mit einer Galavorstellung

Von Ingrid Vögele

Sulz-Holzhausen. Der Zirkus des Ferienprogramms hatte zu seiner Galavorstellung eingeladen. Die Klänge von "Zirkus Renz" führte die jungen Artisten mit Zirkusdirektor Helmut Roeßle aus Rottweil in die Manege. Das zurückhaltende Publikum, bestehend aus Eltern, Geschwistern und Großeltern, wurde dann auch sofort mit zirkusgerechtem, begeisterten Klatschen vertraut gemacht, immer gleich nach der Ankündigung einer Nummer und nach ihrer perfekten Ausführung. Elf Programmpunkte boten die Künstler. Waghalsige Kunststücke, solo, zu zweit oder gar zu dritt in einer Pyramide auf dem schwingenden Trapez versetzte die Besucher in Bewunderung. Allein auf den Bärenrollen oder auf den Laufkugeln sich zu bewegen, ist ein Kunststück, erst recht, wenn man dabei mit Ringen jongliert, durch einen Hulareifen steigt oder mit Tüchern winkt.

Klatschen, Hände, Becher – die Zuschauer hatten alle Augen voll zu gucken, um dem rasanten Tempo der Bewegungen des Cupsongs zu folgen. In der Manege wurde umgestellt für eine "ganz gefährliche Nummer". Die Löwen waren los. Aber unter ihrer Dompteuse Anna zeigten sie ganz artig ihr Können. Ein Höhepunkt jagte den anderen. Bomba Bombastika, die stärkste Frau der Welt, die Muskeln waren beeindruckend, hob ein schweres Gewicht hoch und gewann gegen zwei väterliche Herausforderer beim Kartoffelzerdrücken. Max, ein wahrer Jonglierkünstler, ließ Bälle, Keulen und Ringe nur so fliegen. Begeistert spendeten alle Beifall auch mit den Füßen, wie gelernt. Diese wurden mit imaginärem Wasser aus der Gießkanne eines Clowns ständig gekühlt. Überhaupt erlebte man die drei Clowns in ganz ungewohnten Rollen, ausgefeilter Mimik, Gestik und Gangbild. Clown Louis, sehr verschlafen, wunderte sich, dass die Vorstellung bald zu Ende ist, und ein anderer unterzog alles und jeden einer ganz genauen Betrachtung. Professioneller Trommelwirbel begleitete die Balance auf dem erhöhten Rollbrett, und die Devilsticks tanzten zur Musik. "Fakire sind Menschen, die durch Schmerzen zu geistiger Erleuchtung kommen", erklärte der Direktor. "Sind sie schon erleuchtet?" Angesichts des Nagelbretts und der Glasscherben zuckte man zurück. Hier gab es gleich vier Erleuchtete. Man konnte nur staunen, was sie hier vollbrachten, und lachend wieder aufstanden. Begeisterter Applaus belohnte zu recht Nachwuchsartisten, Direktor und Assistentin.