Kämmerer Michael Lehrer (von links) und Verwaltungsleiterin der Sozialstadtion Ramona Stühler erklären das neue Raumkonzept.Wo jetzt noch Bettina Sitzler und Yvonne Getzreiter, die Mitarbeiter der Nachbarschaftshilfe und Pflege sitzen, wird ab Februar einServicecenter sein. Foto: Cools

Pflegedienst weitet sich immer mehr aus. Übergangslösung bis neue Räume gefunden sind.

Sulz - Rund 2,7 Millionen Menschen sind laut Bundesministerium für Gesundheit auf Pflege angewiesen. Mit dem neuen Pflegestärkungsgesetz werden die Zahlen weiter ansteigen. Das ist auch bei der Sulzer Sozialstation spürbar. Neue Räume müssen her.

"Der Pflegedienst weitet sich immer mehr aus", weiß Kämmerer Thomas Lehrer. Mit dem Pflegestärkungsgesetz II, das im Januar diesen Jahres in Kraft getreten ist, werde Bedürftigkeit neu definiert. So würden auch Menschen, die beispielsweise an Demenz erkrankt sind, zu den bestehenden Pflegebedürftigen aufgenommen. Zudem hätten sich die drei Pflegestufen zu fünf Pflegegraden entwickelt.

"Im ersten Jahr hatten wir 500.000 Euro Umsatz, jetzt steuern wir bereits auf 1,5 Millionen zu", erklärt Lehrer die Ausweitung. Allein 97 Prozent davon würden auf Personalkosten entfallen. Die hätten sich im Vergleich zu 2009 verdoppelt. Schließlich sind in der Sozialstation 73 Personen tätig.

Momentan teilen sich Nachbarschaftshilfe und Pflege das Büro rechts vom Eingang. Der eine bekommt also gezwungenermaßen die Gespräche des anderen mit, auch wenn die Thematik ihn gar nicht tangiere. Deshalb wird die Nachbarschaftshilfe ins Büro links vom Eingang wechseln, wo derzeit noch Gudrun Wößner sitzt, die sich um die Themen Abrechnung, Essen auf Rädern und Hausnotruf kümmert. Die Pflege wird indes in den Besprechungsraum verlegt. So sind die Bereiche getrennt.

Außerdem wird im ehemaligen gemeinsamen Büro ein Service-Center als erste Anlaufstelle eingerichtet. Zwei Verwaltungskräfte werden in dieser Zentrale sitzen. "Die Situation ohne Besprechungsraum wird nur eine mittelfristige Lösung sein. In zwei bis drei Jahren wollen wir woanders sein", sagt Lehrer. Den Besprechungsraum bräuchte man schließlich für Schulungen und Sitzungen. Außerdem tage die Betreuungsgruppe Schwätzle dort immer. Sie wird sich nun im alten Schulhaus in der Bergstraße 37 treffen. Zudem müsste man eben die Verwaltungsräume im Rathaus wie den Bürgersaal häufiger nutzen. "Das wird zwar aufwendiger aufgrund der Wege, aber wir sehen keine andere Möglichkeit", meint Lehrer.

Anfang Februar soll der Umzug laut Verwaltungsleiterin Ramona Stühler geschehen sein. 2017 werde man dann Objekte suchen – ob zur Miete, zum Kauf oder gar ein Neubau sei noch offen. Für diese Grundstück- oder Gebäudebeschaffungen sind 450.000 Euro mit Kreditaufnahme geplant. Zudem ist 2017 ein Zuwachs von 3,9 Stellen vermerkt. Sieben neue Mitarbeiter wurden bereits im ersten Halbjahr eingestellt.

Der Jahresumsatz der Sozialstation liegt 2015 bei einem Gewinn von 10.389 Euro bei Aufwendungen um die 140.000 Euro. 2017 werden die Erlöse stabil bleiben, prognostiziert Stühler.