Mutter-Kind-Gruppe in Holzhausen wird regelrecht überrannt / Zwei junge Mütter organisieren die Treffen

Von Marcella Danner

Sulz-Holzhausen. Im evangelischen Gemeindehaus wird wieder gekrabbelt, gesungen und gespielt, was das Zeug hält. Nachdem es fast 15 Jahre lang keine Mutter-Kind-Gruppe mehr im Dorf gab, haben sich im Frühjahr zwei junge Mamas der Sache angenommen.

Bedarf habe es zwar immer gegeben, berichtet Ortsvorsteher Lutz Strobel. Wiederholt wurde er auf die Einrichtung einer Krabbelgruppe im Ort angesprochen. Eine Organisatorin fand sich allerdings keine.

Das hat sich nun mit Susanne Wiedemann und Anja Strobel geändert. Die beiden jungen Mütter nahmen die Sache in die Hand und wandten sich auf Rat von Ortsvorsteher Strobel an die evangelische Kirchengemeinde, damit diese als Träger fungieren könnte. "Dort wurden wir mit offenen Armen empfangen", berichtet Susanne Wiedemann. Es gab sogar eine kleine Anschubfinanzierung von der Kirchengemeinde. Krabbelteppiche und Spielzeuge konnten gekauft werden.

Die beiden Frauen arbeiteten ein Jahresprogramm aus. Neben den gemeinsam gesungenen Liedern und dem Kaffeetrinken wollten Wiedemann und Strobel den Müttern noch ein wenig mehr bieten. Gestern beispielsweise gab es einen Vortrag von der Kinderpysiotherapeutin Gerda Lange. Sie ist Mitglied im Kirchengemeinderat, der die Initiative der beiden Frauen sehr begrüßt.

15 Mütter und auch Omas samt Kindern bevölkern nun jeden Freitagvormittag das evangelische Gemeindehaus. Susanne Wiedemann und Anja Strobel klingelten im Vorfeld bei den in Frage kommenden Mamas und luden jede persönlich ein. "Wir wurden regelrecht überrannt", berichtet Wiedemann. Die große Resonanz hat die Initiatorinnen überrascht, aber auch in der Realisierung des Projekts bestärkt. Derzeit überlegen sie sogar, die Gruppe zu teilen. Denn abweisen möchten sie eigentlich niemanden. "Noch geht es aber so", meint Wiedemann. Zwischen acht Wochen und drei Jahre alt sind die Kinder, die hier die Gelegenheit haben, mit Gleichaltrigen zu spielen, während die Mütter sich austauschen können. Soviel Engagement veranlasste gestern Ortsvorsteher Lutz Strobel zu Dankesworten. Eine kleine finanzielle Zuwendung der Ortschaftsverwaltung hatte er bei seinem Besuch zusätzlich im Gepäck.

Und auch, wenn es sich offiziell um eine Mutter-Kind-Gruppe handelt. Papas sind ebenso gerne gesehen. "Bis jetzt hat sich aber noch keiner hergetraut", schmunzelt Susanne Wiedemann.