Eckhof-Wirtin Anna-Maria Wegenast ist überraschend im Alter von 80 Jahren verstorben

Sulz-Holzhausen. Anna-Maria Wegenast überraschend im Alter von 80 Jahren verstorben. "Anne" Wegenast, wie sie von den meisten genannt wurde, ist ein Stück Holzhauser Geschichte.

Trotz gesundheitlicher Einschränkungen machte sie jeden Tag ihre Gaststube auf dem Eckhof auf. Jung und Alt kamen hier zusammen, tranken etwas und kamen miteinander ins Gespräch.

Wo mittags der Opa sein Bier trank, saß abends der Enkel bei der "Anne" auf dem Eckhof. "Sie war eine richtige Seelsorgerin", berichtet Ortsvorsteher Lutz Strobel. "Sie hörte allen zu." Es war Kult für die Jugend, zu ihr auf den Eckhof zu gehen. "Ihr Eckhof" war für "Anne" Wegenast ein Lebensmotor. Viele Operationen hatte sie über sich ergehen lassen müssen, aber der Eckhof und ihre Stammgäste ließen sie sich immer wieder aufrappeln.

Der Eckhof ist ein Markenzeichen der Ortschaft. Viele kennen ihn von Jugend auf – als Gärtnerei, als Gartenbaubetrieb und als Gasthaus. Viele Familien gingen in den 1960er und 1970er Jahren sonntags auf den Eckhof, tranken Kaffee und aßen ein Stück Kuchen, die Kinder bekamen ausnahmsweise auch mal eine Bluna. Legendär ist der große Garten, in dem die Kinder spielen konnten. Es gab dort sogar ein Karussell – damals eine kleine Sensation für ein Dorf. Viele Jahre baute Anne Wegenast mit ihrem Mann Walter, der schon vor mehr als zehn Jahren verstorben ist, den Betrieb auf. Manche Schicksalsschläge wurden überwunden, etwa als vor 40 Jahren dort auch ein Großbrand den Ökonomieteil zerstörte. Anne Wegenast hatte drei Kinder groß gezogen. Der älteste Sohn verstarb vor ein paar Jahren.

Der jüngste Sohn Manfred betreibt den Garten- und Landschaftsbaubetrieb und wohnt mit seiner Familie auf dem Eckhof. Manfred und seine Frau Brigitte sowie die beiden Kinder haben sich liebevoll um ihre Mutter, Schwiegermutter und Oma gekümmert. u Die Beerdigung findet am kommenden Freitag um 13.30 Uhr in Holzhausen statt.