Die "Holzhauser Steige" zwischen Sulz und Holzhausen stellt für Schwer- und Busverkehr eine Gefahr dar. Foto: Cools

K 5509 zwischen Sulz und Holzhausen stellt Gefahr dar. Häufig auch von Fußgängern frequentiert.

Sulz-Holzhausen - Steil, eng und im Winter eine echte Gefahr – die "Holzhauser Steige" soll für den Schwerverkehr (ab 3,5 Tonnen) gesperrt werden. Das war Thema im Verwaltungsausschuss.

Es ist eine alte, aber immer noch offene Wunde: die K 5509, die Sulz und Holzhausen miteinander verbindet. Seit 1991 spricht sich die Ortschaft Holzhausen für eine Sperrung des Schülerbusverkehrs auf der K 5509, der "Holzhauser Steige", aus. Anlass gab zuletzt ein unfreiwilliger Fußmarsch der Schulkinder, die im Januar 2016 nach Holzhausen laufen mussten, da der Bus bei Glätte liegengeblieben war.

Gefahren entstehen auch dadurch, dass hangseitige Leitplanken fehlen, die ein Abrutschen von schweren Fahrzeugen verhindern könnten. Zudem bringt es die Fahrer des Schwerverkehrs ins Schwitzen, wenn es zu Begegnungsverkehr im durchaus engen Kurvenbereich vor und am Kreisverkehr kommt.

Als Gefahrenquelle gilt die Straße außerdem deshalb, weil sie verhältnismäßig häufig von Fußgängern frequentiert wird. Ein Gehweg entlang der K 5509 ist hinsichtlich der Hangsituation, die unter anderem Abgrabung und Stützmauern erforderlich machen würde, zu kostenintensiv.

12.500 Euro Mehrkosten

So wurde bereits im September 2016 bei einem Vor-Ort-Termin in Aussicht gestellt, dass ein Antrag zur Sperrung der Straße für den Schwerverkehr, inklusive landwirtschaftlicher Maschinen, erfolgen könnte. Momentan besteht zwar schon ein Verbot für den Schwerverkehr, allerdings mit Ausnahmen von Anliegern und forstwirtschaftlichem Verkehr.

Die Konsequenzen einer solchen Sperrung waren im Holzhauser Ortschaftsrat im Juni dieses Jahres erörtert worden. Laut Stellungnahme sieht der RVS Regionalbusverkehr Südwest keinen Handlungsbedarf, da es ähnliche Strecken im Schwarzwald gebe, die von den Bussen befahren werden. Ihrer Einschätzung nach handle es sich um etwa zehn Fahrten pro Jahr, die witterungsbedingt verlegt, also über die Bergfelder Klinge geleitet, werden müssten. Das Vertrauen des RVS liegt hier in den Busfahrern. Diese sollen entscheiden, ob sie die Strecke fahren können.

Aktuell fährt der Bus 24 Mal pro Tag durch Holzhausen, an Ferientagen sind es 15 Fahrten. Bei einer Sperrung wäre die Bedienung der Haltestelle in Holzhausen nur dann möglich, wenn der Bus durch die Obere Straße fährt. Der Umweg beträgt 1,7 Kilometer pro Fahrt. An Schultagen entstünden so täglich Mehrkosten für den RVS in Höhe von rund 60 Euro, an Ferientagen rund 22 Euro. Dies summiere sich im Jahr auf etwa 12.500 Euro.

Bei einer Sperrung gebe es somit zwei Optionen: Entweder jemand, beispielsweise die Stadt, übernehme die Mehrkosten und der Fahrplan bleibe wie gehabt, oder einige Fahrten werden gestrichen. Für letztere Option entschied sich nicht nur der Ortschaftsrat Holzhausen, sondern auch der Verwaltungsausschuss bei zwei Enthaltungen in seiner jüngsten Sitzung. Betroffen von den Änderungen sei die Linie 7432 Sulz – Vöhringen – Bochingen – Oberndorf. An Schulfahrten würden somit künftig nur noch 14 statt 24 Fahrten und in den Ferien noch sechs statt 15 Fahrten stattfinden

Die Sorge, dass die Fahrten durch die Obere Straße die Anwohner stören könnte, nahm der stellvertretende Ortsvorsteher Gregor Plocher den Verwaltungsausschussmitgliedern. Dazu hätte es bereits Gespräche gegeben.

Sicherheit an erster Stelle

Die Räte hatten für die Erweiterung der Sperrung auf jeglichen Schwerverkehr gestimmt, wohl wissend, dass dies einen Qualitätsverlust in der Busanbindung und damit Attraktivitätsverlust für den Ort bedeutet. Die Sicherheitsaspekte für Schulkinder und Fußgänger fielen bei der Beurteilung stärker ins Gewicht. Zudem habe man festgestellt, dass in drei Monaten weniger als zwölf zusätzliche Holzhauser Bürger den Bus nutzen. Es sei also unproblematisch, den Fahrplan auszudünnen.

Der nächste Schritt sieht nun vor, das Anliegen schriftlich bei der Unteren Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Rottweil einzureichen. Nach der Prüfung werden weitere Fachbehörden und Kommunen angehört, die von den Fahrplanänderungen tangiert werden. Das betrifft unter anderem Wittershausen, Sigmarswangen, Vöhringen und Bergfelden.

Die Sigmarswanger Ortsvorsteherin Sabine Breil äußerte die Befürchtung, dass ihr Ort, der ohnehin selten vom Bus angefahren werde, abgehängt werden könnte. Dem widersprach Plocher. Es gehe lediglich darum, die Fahrten in Holzhausen zu vermindern. So könnten sich die Zeiten und die Fahrstrecke in Sigmarswangen zwar ändern, doch auf die Frequenz habe das keinen Einfluss.

Die Gefahr auf der "Steige" sei einfach zu hoch, meinte Plocher. "Man kann warten, bis einer abrutscht, oder wir stoppen das jetzt", sagte er.