Foto: Nils Horst

Zahlreiche Besucher verfolgen schaurig-schönes Spektakel. Bürgermeister Gerd Hieber wird in Hannikels Ketten gelegt.

Sulz - Ein gewohnt schaurig-schönes Spektakel erwartete am Donnerstagabend die Zuschauer beim Hexentanz auf dem Marktplatz. Vom Becherberg herab flogen und aus den Dolen heraus krochen die Sulzer Hexen, um ihr Publikum in Gruselstimmung zu versetzen.

Zuerst musste aber Bürgermeister Gerd Hieber wegen seiner vielen "Verfehlungen" das Jahr über in Ketten gelegt werden. Beim Rededuell mit dem Zunftmeister Thomas Freund zog er mal wieder den Kürzeren. Da brachte es Hieber auch nichts, dass er auf die Missgeschicke von Zunftmeister Thomas Freund verwies. Der hatte sich nämlich beim Skifahren nicht die roten und schwarzen Pisten hinunter getraut. Höchstens die blaue mutete er sich zu, wusste der Bürgermeister über den Obernarren zu berichten. Allerdings nur mit genug Jägertee im Blut. Am liebsten sei er den sogenannten Märchenweg gefahren. Deshalb werde er jetzt in ganz Ramsau auch nur noch der Märchenonkel genannt.

Doch Zunftsmeister Thomas Freund, nicht um eine Antwort verlegen, konterte mit den Skierlebnissen des Bürgermeisters. Der sei zwar besser trainiert als er. Doch wenn das Material einen im Stich lasse, nutze das auch nichts. Mit niegelnagelneuen Langlauf-Skiern beim Engadin-Marathon unterwegs, wurde der Schultes von einem Schnelleren überholt. Der trat ihm auf die neuen Latten. Dabei hat’s die Bindung "verrissa". "So schmeißsch du halt ‘s Geld ond der seine Konkurenta naus." Der Urlaub des Zunftmeiters auf dem Kreuzfahrtschiff Aida war für Hieber ebenfalls Grund zum Spott. Denn im Cocktail, da hätte es für den echten Narren Freund schon ein bisschen mehr Alkohol sein dürfen, habe er vernommen.

Doch wer im Glashaus sitzt, sollte bekanntlich nicht mit Steinen werfen. Denn prompt hielt Thomas Freund dem Schultes dessen neue Küche vor. Während des Einbaus wollte des Bürgermeisters Familie zum Grillen in den Garten ausweichen. Doch das Wetter im Juni hat den Hiebers einen Strich durch die Rechnung gemacht, sodass sie in der Zeit "nix uff die Rippa" bekommen haben. So wanderte der Bürgermeister in den historischen Ketten Hannikels für die kommenden fünf Tage in den Kerker. Erst wenn die Fasnet vorbei ist, darf er wieder im Rathaus regieren.

Und nach dem wilden Hexentanz ums funkensprühende Feuer eröffneten die übrigen Narren, zu den Klängen der Stadtkapelle unter Leitung von Edin Pasalic, die Sulzer Fasnet.