Die Kapelle hat eine Glocke. Hans-Thomas Buchner stimmt mit der Gitarre das Lied "Großer Gott wir loben dich" an. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Kapellenverein weiht mit einer Andacht die in Karlsruhe gegossene Glocke ein

Von Marzell Steinmetz

Sulz-Hopfau. Der Glockenklang ist angenehm und hell. Die Gießerei Bachert in Karlsruhe leistete gute Arbeit: Sie hat die kleine Glocke der Kapelle auf dem Brachfeld am 17. Oktober gegossen. Gestern wurde sie vormittags aufgehängt, und nachmittags erklang sie bei einer Andacht vor der kleinen Kirche zum ersten Mal.

"Gott allein die Ehr", steht auf der Glocke, die mit dem Aufhängen im Glockenstuhl knapp 3000 Euro gekostet hat. Sie ist 20 Kilogramm schwer, 40 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Gestimmt ist sie auf den Ton "h". Sie besteht aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Nickel: Das garantiere ein langes Leben und einen einen angenehmen Klang, sagte Hans-Thomas Buchner, Vorsitzender des Kapellenvereins, der das kleine Gotteshaus auf dem Brachfeld baut. Nur zu besonderen Anlässen soll, wie Buchner sagte, geläutet werden.

Die Kapelle ist noch eingerüstet. Der Bau hat aber gute Fortschritte gemacht: Spatenstich war am 25. Mai. Schon am 19. Juli konnte das Richtfest gefeiert werden. Vor dem Winter soll noch der Außenputz angebracht werden. Innen geht es dann weiter. Dort ist vorgesehen, dass die zwei vorderen Fenster von einem badischen Künstler mit Buntglas gestaltet werden. "Ich bin das Licht der Welt‹" und "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben", wird darauf stehen, verriet Elfriede Buchner. Bunt werden auch die zwei oberen Rundfenster, allerdings mit Hilfe einer Folie. Dort ebenfalls Buntglas zu verwenden, wäre zu teuer. "Da bescheißen wir ein bissle", verriet Elfriede Buchner. Merken werde man dies aber nicht.

Der Kapellenverein selbst ist erst ein Jahr alt. Bislang gingen für den Kapellenbau mehr als 50 000 Euro an Spenden ein. Die Gesamtkosten liegen bei 100 000 Euro. Nach wie vor wird noch Geld gesammelt. Auch gestern stand die Spendenkasse bereit. Die Glocke ist von der Familie Mutschler gestiftet worden.

"Wir sind sehr dankbar, dass immer wieder Menschen bereit sind, etwas zu geben", sagte Elfriede Buchner. Besonders freut sie sich auch über die vielen Helfer und Firmen, die das Projekt unterstützen.

Die Kapelle soll künftig allen offen stehen, die beten wollen oder innere Einkehr suchen. Sie bleibt tagsüber geöffnet. Ein Termin für die Fertigstellung steht noch nicht fest. Das hängt auch davon ab, wie über den Winter gearbeitet werden kann.