Hans-Günther Kölz und Ramona Merk harmonieren perfekt als Duo mit Saxofon und Akkordeon. Foto: Däuble Foto: Schwarzwälder-Bote

Ramona Merk und Martin Bosler begeistern mit ihrem Können

Sulz. Ramona Merk, Dirigentin des Akkordeonorchesters im Musikverein Sulz, schließt am kommenden Freitag die berufsbegleitende Solistenklasse am Hohnerkonservatorium in Trossingen mit einem Abschlusskonzert ab. Dort wird sie vor einem ausgewählten Publikum ein einstündiges Programm zum Besten geben.

Am Samstag nutzte die Akkordeonistin die Gelegenheit, im katholischen Gemeindehaus vor neutralem Publikum ihre "Hauptprobe" abzuhalten. Ohne Druck präsentierte sie routiniert das einstudierte Konzertprogramm.

Beim ersten Stück von Hans-Günther Kölz, dem "Prelude in 3 Sätzen", wurde sie von Martin Bosler, Student an der Musikhochschule in Trossingen, mit dem Saxofon begleitet. Nach dem einstimmenden ersten Satz folgte der zweite eher wehmütige, bevor im dritten Satz ein flottes Tempo vorgelegt wurde. Mit "Romance" von Franck Angelis stellte Ramona Merk als Solistin ihr Können unter Beweis. Das Publikum staunte, mit welcher Leichtigkeit sie über die Tasten des Akkordeons huschte, aber auch ganz hingebungsvoll dieses Liebeslied interpretierte.

Dass das Akkordeon mit der Orgel verwandt ist, konnte man am Anfang des nächsten Solovortags von Merk feststellen. Durch das Benutzen der tiefen Register sowohl bei der Melodie- als auch der Basstastatur fühlte man sich bei "Sinfonia Partito in c-moll" von Johann Sebastian Bach in eine Kirche versetzt. Die Melodiefolgen wurden hier gleichzeitig mit der rechten und linken Hand gespielt und verlangten Merk ein hohes Maß an Fingerfertigkeit ab.

Mit "Oblivion" aus dem Film "Heinrich IV" und "La muerte del Angel" von dem berühmten Akkordeonisten und Komponisten Astor Piazzolla folgten Musikstücke, die Ramona Merk und Martin Bosler gemeinsam vortrugen. Beide zeigten viel Spielfreude, und bei jedem weiteren Vortrag kristallisierte sich das exakte und sehr harmonische Zusammenspiel der beiden Musiker immer mehr heraus.

Nach Merks Solo "Beijing 2011" von Angelis und "Chiquilin de Bachin", wiederum aus der Feder von Piazzolla, präsentierte das Duo Merk/Bosler den dritten Satz aus "Braziliera" von Darius Milhaud. Das Publikum war sich einig: Zwei Virtuosen haben an diesem Abend ihr Bestes gegeben und belohnte die beiden mit sehr viel und wohl verdientem Applaus. Bei der "Looper-Machine" als Zugabe konnten die Konzertbesucher den Sound einer Bassklarinette hören, die Martin Bosler bei der Komposition von Hans-Günther Kölz spielte.

Die Einnahmen aus dieser Veranstaltung kommen dem Musikverein Sulz zu Gute. Der Erlös soll in die neuen Proberäume im Backsteinbau investiert werden.