Versammlung: DGB Kreisverband Rottweil trifft sich im Schloss Glatt

Kreis Rottweil. Der DGB Kreisverband Rottweil empfing kürzlich im Schloss Glatt in Sulz über 40 Betriebs- und Personalräte. Mit diesem Empfang würdigte der Kreisverband die Arbeit der Arbeitnehmervertreter und im Betrieb.

"Arbeitsbedingungen sind immer ein Aushandlungsprodukt, und man kann generell sagen, dass sie überall dort besser sind, wo nicht die Kompetenz des einzelnen Arbeitnehmers für die individuellen Rechte sorgen muss, sondern wo eine starke Arbeitnehmervertretung für die Rechte aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sorgt", meinte Bernd Scheibke, Vorsitzender des DGB Kreisverbandes Rottweil. Solidarität sei nicht nur ein Schlagwort aus der Vergangenheit, sondern wäre gerade heute wieder ausgesprochen wichtig, da versucht würde, nicht nur die Bevölkerung sondern auch die Arbeitnehmer auseinander zu bringen.

Faire Bedingungen für alle

"Unser Kampf dient nicht der Abgrenzung, sondern der Einigung auf demokratische, gerechte und faire Lebensbedingungen und Arbeitsbedingungen für alle" konkretisierte Scheibke die Aufgaben der Betriebs- und Personalräte sowie der Gewerkschaften.

Beate Müller, Betriebsratsvorsitzende des Klinikums Esslingen, stellte im Anschluss an eine kurzweilige Führung durch das Schloss Glatt, ihr Projekt zur Beschäftigungssicherung vor. Das Klinikum sollte privatisiert werden und die ausführlichen Recherchen in bereits privatisierten Kliniken ergaben laut Müller eine eindeutige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen als Konsequenz.

"Dies war Ausgangspunkt für unser Ziel, die Privatisierung als Lösung für die Finanzprobleme abzulehnen." In einem fast einjährigen Prozess wurden politische Lobbyarbeit, Entscheidungsfindungen und Diskussionsprozesse mit allen Interessenvertretern gemacht. Ziel war immer der Erhalt der Trägerschaft beim Landkreis und der Erhalt der Tariflöhne und der tariflich gesicherten Arbeitsbedingungen.

Der Vortrag stieß auf großes Interesse und alle Anwesenden waren beeindruckt von der Vorgehensweise und dem positiven Ausgang. Beate Müller und ihr Gremium gewannen mit dieser Vorgehensweise den deutschen Betriebsrätepreis und ermunterten mit ihren Ausführungen auch die anwesenden Kollegen. Im Gesundheitsbereich sei die Flucht in die Privatisierung aller Ortens eine große Gefahr und für die öffentlichen Träger stets eine willkommene Option ihre Finanzen zu entlasten. Dass hierdurch der Personalmangel in der Pflege noch schlimmer wird und durch die weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen auch die Qualität im Gesundheitswesen sinkt, wird von den politischen Verantwortungsträgern meist billigend in Kauf genommen.