Oliver Haberbosch (von links), Uwe Brettschneider, Daniel Haas, Werner Maier, Günter Fink, Herbert Rauthenberg, Rüdiger Graf, Gerold Knispel und Udo Jessen bilden das Vorstandsteam des Angel- und Naturschutzvereins. Foto: ah Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Vorsitzender des Angel- und Naturschutzvereins erhält elf Gegenstimmen

Beim Angel- und Naturschutzverein gab es bei der jüngsten Hauptversammlung Veränderungen nach mehreren geheimen Wahlen.

Sulz (ah). Gedanken hatte sich vor der Versammlung der Vorsitzende Günter Fink gemacht. Die Diskussion bei der Mitgliederversammlung im Vorjahr hatte ihn geplagt. Nicht ohne Grund wurde deshalb im Verein auf Sparflamme gekocht. Das wirkte sich aber auch auf die Wahl seines Amtes aus. 38 Mitglieder nahmen an der geheimen Wahl dazu teil und nur 23 davon gaben Fink ihre Stimme. Elf Mitglieder stimmten mit Nein und vier enthielten sich. Nach Bekanntgabe des Ergebnisses gab sich Fink kämpferisch. Er werde in den kommenden drei Jahren auch die Mitglieder überzeugen, die nun mit Nein gestimmt hätten.

Nicht unbedingt motiviert hatte sich bei den Wahlen zum stellvertretenden Vorsitzenden Hansi Kurpjuhn gezeigt. Er forderte die Mitglieder auf, einen Nachfolger zu suchen. Als mit Daniel Haas einer gefunden wurde, ging es an die Abstimmung. Die fiel eindeutig aus. Daniel Haas bekam 24 Stimmen und ist nun in der Verantwortung.

Deutlicher waren die weiteren Ergebnisse. Rüdiger Graf bleibt Schriftführer, Gerold Knispel Kassierer, Herbert Rauthenberg Gewässerwart. Oliver Haberbosch setzte sich bei der Wahl zum Jugendwart gegen Michael Götz durch. Mit Werner Maier gibt es zudem einen neuen Naturschutzwart. Karl-Heinz Mertens musste aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten und bat in Abwesenheit um eine Ablösung. Uwe Brettschneider ist Gewässerwart für den Bereich des Neckars. Dazu wurde noch Udo Jessen in das Vorstandsteam als Beisitzer im Bereich Fischerheim aufgenommen.

Die Welt rund um die Fischerhütte in der "Bitze" sei nicht mehr so ganz in Ordnung, erklärte Fink. Das werde sich mit den Neuwahlen hoffentlich bessern. Zuletzt habe es auch kein Fischerfest gegeben.

Abholzungs-Aktion entlang der Bahnlinie sorgt für Entsetzen

Schriftführer Rüdiger Graf ergänzte die Ausführungen des Vorsitzenden. Es habe vier Arbeitsdienste mit guter Beteiligung gegeben. Die Neckarputzete fand genauso statt, wie die Jungfischer-Olympiade, das Kinder- und Hegefischen. Kassierer Gerold Knispel war mit dem Plus in der Gesamtabrechnung recht zufrieden.

Gewässerwart Herbert Rauthenberg gab Zahlen über das Fischen und Angeln auf dem Kirchberg bekannt. Insgesamt wurden 61 Fische mit einem Gesamtgewicht von stolzen 62,53 Kilogramm gefangen, darunter elf Karpfen, sieben Schleien, fünf Zander und ein Hecht. Ausgewertet wurden 62 Jahreskarten. Rauthenberg ließ auch den Kormoran nicht unerwähnt, der sein Unwesen auf dem Kirchberg treibt.

Die Situation im Neckar stellte Gewässerwart Uwe Brettschneider dar. Bachforellen, Regenbogenforellen, Äschen, Barben, Döbel, Aale und Karpfen wurden geangelt, insgesamt alleine 296 Bachforellen. Um einen Ausgleich zu erhalten wurden auch 120 Kilo fangfähige Fische eingesetzt.

Gut läuft es in der Jugendarbeit. Mit acht aktiven Jungfischern ist Jugendleiter Oliver Haberbosch viel unterwegs. Neben der Fischkunde wurden Bäume gepflanzt, Nistkästen kontrolliert und vieles mehr. Dazu fand bereits zum vierten Mal die Jungfischer-Olympiade statt.

Fink war beim Bericht von Naturschutzwart Karl-Heinz Mertens entsetzt von der Abholzungs-Aktion entlang der Bahnlinie Richtung Fischingen. Dabei sei ein richtiger "Kahlhieb" vorgenommen worden, und dies, obwohl dem ANV versprochen wurde, bei weiteren Aktionen eingeladen zu werden. Über mehrere hundert Meter gebe es nun für die Fische keine Möglichkeit, sich zurückzuziehen.