Die aneinander gebauten Häuser unterhalb der Kirche sollen abgebrochen werden. Dort entsteht das neue Dorfgemeinnschaftshaus. Landrat Wolf-Rüdiger Michel (Vierter von links) lässt sich das Vorhaben von Bürgermeister Gerd Hieber (Zweiter von links) und Ortsvorsteher Robert Trautwein (Fünfter von links) vor Ort erklären. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt: Landrat Wolf-Rüdiger Michel informiert sich über das geplante Dorfgemeinschaftshaus

Die Dürrenmettstetter hoffen, mit einem Zuschuss aus dem Programm Entwicklung ländlicher Raum (ELR) für das geplante Dorfgemeinschaftshaus gleich in der ersten Runde zum Zug zu kommen.

Sulz. Ortsvorsteher Robert Trautwein stellte am gestrigen Donnerstag Landrat Wolf-Rüdiger Michel das Projekt vor. "Wir sind nicht konkurrenzlos", sagte er im Hinblick auf ELR-Zuschüsse und setzt auf Unterstützung des Landrats.

Geplant ist in Dürrenmettstetten der Abriss mehrerer Häuser in der Ortsmitte. Wo das Eberhardhaus und der angebaute Farrenstall stehen, soll das Dorfgemeinschaftshaus entstehen. Im Erdgeschoss sind Räume für den Wanderverein und die Kirchengemeinde – sie braucht einen Sakristei – und ein Gemeinschaftsraum sowie eine Verkaufsstelle für diverse Anbieter geplant. In den oberen Geschossen werden insgesamt neun Wohnungen eingebaut. Sie können über einen Aufzug barrierefrei erreicht werden. Eine Tiefgarage für die Wohnungen kommt hinzu. Neu gestaltet wird auch der Außenbereich. Die Kirche erhält dabei einen Vorplatz. Momentan sei es außen sehr beengt. Dem Vorhaben stehe die Kirchengemeinde positiv gegenüber, erklärte Pfarrer Wolfgang Müller. "Das ist ein Jahrhundertprojekt", sagte Ortsvorsteher Trautwein. Er freute sich, dass zu dem gestrigen Termin neben Ortschaftsräten auch einige interessierte Bürger gekommen waren. 15 Dürrenmettstetter, eine gute Mischung aus Jungen und Älteren, hätten sich bereit erklärt, das Haus ehrenamtlich zu betreuen. "Die Bevölkerung macht mit", so Trautwein.

Mit dem Stadtentwicklungskonzept habe es in Sulz einen Schub in den Stadtteilen gegeben, sich mit der Entwicklung der Ortsmitten auseinanderzusetzen und sie zu stärken, erläuterte Bürgermeister Gerd Hieber. Er wies auf den landesweiten Quartierswettbewerb hin, an dem die Stadt unter anderem mit dem Dürrenmettstetter Projekt teilgenommen und einen Preis von 70 000 Euro erhalten hat (wir berichteten). "Wir sind auf dem richtigen Weg", betonte Hieber. Er kündigte an, dass er bei der Einbringung des Hauhalsplanentwurfs am kommenden Montag die Komplementärmittel für das Dorfgemeinschaftshaus darstellen werde.

Nach Auskunft von Hauptamtsleiter Hartmut Walter kostet das Bauvorhaben knapp eine Million Euro. Der ELR-Antrag sehe eine Bezuschussung von 40 Prozent vor.

"Es ist ein tolles Vorhaben", lobte Michel. Er hat aber Bedenken, ob die Vereins- und Kirchenräume den ELR-Förderrichtlinien entsprechen. Das müsse geprüft werden. Als nächste Schritte kündigte er an, das Projekt an das Regierungspräsidium Freiburg weiterzuleiten. Dort werde die regionale Gewichtung vorgenommen. Michel räumte ein, dass viele ELR-Anträge gestellt würden. Das Programm sei überzeichnet. Die letzte Entscheidung habe das zuständige Ministerium in Stuttgart. Damit sei im Frühjahr 2018 zu rechnen.