Migration ist das Thema des Weltgebetstages, der auch in Sulz von vielen Frauen gemeinsam gefeiert wird. Foto: Vögele

Weltgebetstag zum Thema "Ich war fremd - Ihr habt mich aufgenommen". Frauen aller Konfessionen.

Sulz - "Ich war fremd - Ihr habt mich aufgenommen". Unter diesem Motto luden Frauen aller Konfessionen zum Weltgebetstag ein. Er fand dieses Jahr im katholischen Gemeindehaus statt.

Die Wurzeln dieser internationalen Basisbewegung reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. In über 170 Ländern gefeiert, gilt er heute in Deutschland als wichtigste ökumenische Kraft.

Ein Werk der Künstlerin Anne-Lise Hamman Jeannot wies auf die Inhalte der Gottesdienstordnung hin, die aus Frankreich kam, das seit Jahrhunderten Ziel von Einwanderern ist. Es zeigt in warmer Farbumgebung eine grau verhüllte Frau, sehr unsicher mit gesenktem Kopf und auf Zehenspitzen gehend.

Sechs Frauen mit Schals in den warmen Farben des Bildes, die Vielfalt der Herkunft symbolisierend, erzählen über ihre Lebenssituation. Eine hinzukommende unsichere Fremde mit grauem Schal wird in ihre Mitte genommen. Die Lesung bezog sich auf auf das dritte Buch Mose, in dem die Ausbeutung angeprangert wird.

Auf heute bezogen berichtete als Beispiel eine Irena aus der Ukraine, wie sie von ihren eigenen Landsleuten in einen Zuhälterring eingeschleust wurde. Fremdländische Wurzeln und das Passfoto lassen eine andere junge Frau trotz guter Abschlüsse keine Stelle finden.

Liedtexte zeigten, der eigene Horizont wird weiter, wenn die Tür geöffnet wird für Menschen aus anderen Kulturen und das, was sie mitbringen. Aus der Sicht von drei Migrantinnen erfuhren die Besucher den wohltuenden Respekt und das Angenommenwerden. Aktuelle Probleme waren Inhalt der Fürbitten. Die nun nicht mehr Fremde aus der Eingangssituation legte alle Schals um ihre Schultern und bat um ein Lächeln und um Worte, die das Zusammenleben gelingen lassen. Die vielen Lieder, teils auf französisch gesungen, wurden am Klavier von Judith Abele-Rothenhäusler begleitet, unterstützt durch Querflöte und Flöte von Saskia und Mirjam Rothenhäusler.

Mit der Kollekte werden Projekte im Bereich der Migration unterstützt.