Während der Innenrenovierung ist alles fein säuberlich verhüllt worden. Archiv-Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Arbeiten in der evangelischen Stadtkirche sind rechtzeitig zum Erntedankfest abgeschlossen

Die Sulzer Stadtkirche, markantes Bauwerk der Stadt, wurde in den vergangenen Monaten mit einigem Aufwand besonders im Innenbereich saniert.

Sulz. Der Gottesdienst zum Erntedankfest am Sonntag, 2. Oktober, wird nach den Bauarbeiten der erste sein, der wieder in der Stadtkirche gefeiert wird.

Seit Mitte Mai wurde im evangelischen Gemeindehaus Gottesdienst gefeiert. Die Kirche war ausgeräumt und alles fein säuberlich verhüllt. Baugerät füllte den Kirchenraum, und statt Orgelmusik lärmten Baumaschinen. Notwendig waren die Arbeiten, weil besonders die Feuchtigkeit der ehrwürdigen Kirche in den letzten Jahren sehr zu schaffen gemacht hat. Schimmel an Orgel, Sakristeitür, Empore und in Teilen des Kirchenschiffs wurde beseitigt. Der Holzwurm war schon ein Jahr zuvor bekämpft worden.

Ziel der Arbeiten war jedoch, die Ursache für den Schimmel nachhaltig zu beseitigen, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Eine elektronisch gesteuerte Raumentfeuchtung wurde eingebaut, die Wand zur Hangseite saniert und nicht zuletzt der Steinfußboden von der Dispersion befreit und gereinigt. So kann er "atmen", wie der Fachmann sagt. Auch das wird zum besseren Raumklima beitragen, und die Besucher werden von einem frischen, matt glänzendem Rotton empfangen.

Architekt Werner Jetter wachte über die verschiedenen Gewerke und koordinierte die einzelnen Aufgaben. Nach dem Gottesdienst am 2. Oktober gibt es die Möglichkeit, mit den verschiedenen Handwerkern ins Gespräch zu kommen und sich anhand einer Dokumentation über die erfolgten Maßnahmen zu informieren.

"Wir freuen uns, dass die Bauarbeiten nun abgeschlossen sind und wir wieder in der Stadtkirche unsere Gottesdienste feiern können", erklärt Dekan Ulrich Vallon. "Die Maßnahme war dringend nötig, um die Substanz der Stadtkirche zu erhalten", betont er auch im Blick auf die Kosten in Höhe von 153 000 Euro.

Der Wiedereinzug fällt mit dem Erntedankfest zusammen. "Das passt sehr gut zusammen", findet Pfarrerin Stefanie Fritz, denn der Abschluss der Bauarbeiten, bei denen nichts passiert sei, gebe Grund, nicht nur den beteiligten Handwerkern zu danken. Dieser Dank gehöre auch vor Gott ausgesprochen. So wird sich das Thema Dankbarkeit wie ein roter Faden durch den besonderen Gottesdienst hindurchziehen.

Die Kindergartenkinder sind im Gottesdienst dabei und machen deutlich: Die Kirche ist für Große und Kleine ein wichtiger Ort. Der Posaunenchor beteiligt sich am Erntedankgottesdienst, und so wird an diesem Sonntag das "Nun danket alle Gott" angestimmt werden. Der Gottesdienst beginnt um 10.15 Uhr.

Im Anschluss gibt es einen Empfang, bei dem die Arbeiten erklärt werden und das Ergebnis genau in Augenschein genommen werden kann. Da die Kirche in den Sommermonaten, wie sonst üblich, nicht für die Besucher geöffnet sein konnte, hat man sich entschlossen, dass noch im Oktober die Kirche an den Sonntagnachmittagen offen sein soll.

Die Sulzer Stadtkirche gehört zu den ganz wenigen Bauten, die bei den großen Stadtbränden der Jahre 1581 und 1794 erhalten blieben. Unter Herzog Ulrich wurde 1534 die Stadtkirche von Sulz evangelisch. Seither ist sie evangelische Predigtkirche und Sulz wurde Dekanatsstadt. Gebaut wurde die Kirche in den Jahren 1513 bis 1517.

Die heutige Gestalt der Kirche entspricht ihrer ursprünglichen Gestalt. Bei der gründlichen Innenerneuerung der Kirche von 1955 bis 1956 wurden nahezu alle seit dem Bau der Kirche vorgenommenen Veränderungen rückgängig gemacht. Auch diese neuste Sanierung hat daran nichts verändert, aber sicherlich die Zukunft dieser besonderen und geschichtsreichen Kirche gesichert.